
Mit einem fulminanten Konzert der Quetschwork Family gemeinsam mit Da Blechhauf‘n endete das diesjährige MOST/4-Festival am Sonntag, den 20. Juli, vor ausverkauften Rängen auf der Bühne des Haager Theatersommers. Das Programm hat Walter Sitz mit den beiden Ensembles eigens für das Festival einstudiert. Gleichzeitig markierte das Finale in Haag das Ende der Schaufensterausstellung SCHAU*, die vom Kunstverein ent umgesetzt wurde. Im Rahmen einer letzten geführten Tour durch die Stadt konnten Interessierte am Sonntag acht künstlerische Positionen kennenlernen, die in leerstehenden Schaufenstern gezeigt wurden. Einige der ausgestellten Werke wurden für das Festival konzipiert, wie generell alle Projekte speziell für das Mostviertel und seine Gemeinden entwickelt wurden. Von Konzerten bis Ausstellungen, von partizipativen Kulturprojekten bis zu Tanzperformances, von Traditionellem bis zu Visionärem – die 48 Festivalprojekte spiegelten zwei Monate lang die Vielfalt niederösterreichischer Regionalkultur wider. Eingebettet in teils höchst unterschiedliche, von lokalen Initiativen getragene Veranstaltungsformate konnte das Publikum dabei eine Vielzahl namhafter Künstlerinnen und Künstler aus den unterschiedlichsten Bereichen live erleben, wie zum Beispiel Alicia Edelweiß, Klezmer Reloaded, Tini Trampler, Lou Asril, Sigrid Horn, Jon Sass und Arkadi Schilkloper, Karlheinz Essl, Christoph & Lollo, Djakali Kone, Karl Ritter, Das schottische Prinzip, Anna Buchegger, Violetta Parisini, Sophie Abraham, Julia Lacherstorfer, Simon Zöchbauer, Katharina Cibulka, Victoria Coeln, die editta braun company, Omar Khir Alanam sowie zahlreiche junge Regisseurinnen und Regisseure aus der österreichischen Filmbranche.

Investition in die Zukunft: Im Gegensatz zu anderen Festivals werden beim Viertelfestival keine bestehenden Acts und Performances eingeladen, sondern Projekte speziell für das Festival entwickelt. Dabei ging es auch heuer wieder um ein Ausprobieren von Ideen und Formaten. Bei etlichen kann man hoffen, dass sie in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. So zum Beispiel die DONAU.KLANG.BRÜCKE in St. Andrä-Wördern, bei der unter der musikalischen Leitung von Gilbert Handler über 800 Besucherinnen und Besucher musikalisch verzaubert wurden. Mit dem Kurz.Film.Zuckerl Street Cinema hat der Verein Filmzuckerl ebenfalls bei großem Publikumsandrang ein neues Präsentationsformat für Kurzfilme in Waidhofen an der Ybbs erfolgreich entwickelt. Die Ausstellung SCHAU* in Haag war wiederum ein gutes Beispiel dafür, wie man Leerstände als Ausstellungsflächen für zeitgenössische Kunst nutzen kann. Viele Anfragen erhielt Thomas Zeller von Wirtshäusern, die gerne seinen im Rahmen von Begegnungszone Wirtshaus entstandenen Film zeigen wollen, kombiniert mit der Wirtshausmusi der Volkskultur Niederösterreich. Auch einige spannende Orte wurden im Rahmen des Festivals wahrscheinlich längerfristig für eine kulturelle Bespielung geöffnet, wie zum Beispiel in Wieselburg das ehemaligen Andritz Areal oder in Euratsfeld das Geburtshaus von Alois Mock. Und sowohl bei der Quetschwork Family und Da Blechhauf‘n als auch bei den Bands Gravögl, SarahBernhardt oder Dritte Hand, die im Rahmen der neuen Mostviertler Welle das Festival eröffnet haben, bestehen Überlegungen, diese künstlerischen Kooperationen künftig fortzuführen.

Kunst als Teil des Marketings: Verstärkt in die Werbemaßnahmen des Festivals eingebunden wurden kreative Ansätze von regionalen Künstlerinnen und Künstlern. Heuer fanden sowohl die Projekt-Illustrationen von Nina Ober als auch der von Sigrid Horn komponierte Jingle bei den Projekten und beim Publikum großen Anklang. Die Jingle-Melodie war sogar beim Festival-Flipper immer dann zu hören, wenn die Kugel den Hirsch getroffen hat. Auch 2026 beim nächsten Viertelfestival, das im Weinviertel durchgeführt wird, soll der Flipper wieder unterwegs sein – allerdings dann mit einer neuen, für dieses Festival komponierten Musik. Das WEIN/4-Festival geht 2026 von Mitte Mai bis Mitte Juli der Frage nach: Was geht ab?! Man kann gespannt sein, welche künstlerischen Antworten im Weinviertel auf diese Frage gegeben werden.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zeigte sich begeistert: „Es ist einfach beeindruckend, was im Mostviertel in den letzten Wochen an Kunst und Kultur geboten wurde. Mein Dank gilt allen teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern, vor allem aber den Freiwilligen und Ehrenamtlichen, die mit ihrem Engagement und Einsatz dieses vielfältige Kulturangebot möglich gemacht haben und damit zur besten Zukunft unserer Kinder beitragen!“
Viertelfestival – www.viertelfestival.at