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Alexandra Grimmer. Interview

Ich erinnere mich gut daran, als ich Alexandra Grimmer zum ersten Mal in der Ausstellung »Gemeinsam fremd sein« im frei_raum Q21 im Museumsquartier begegnet bin. Ihre Kenntnisse der chinesischen Kunst und ihre Leidenschaft beeindruckten mich und weckten mein Interesse, auch mehr darüber zu erfahren.
v.l.n.r.: Yang Gang, Lyu Xiaokai, Cui Guotai, Bianca Regl, Christian Schwarzwald, Alexandra Grimmer, Chen Ping, Frederik Foert, Zhang Wuyun, Ilse Haider, Ma Jia, Shi Jiongwen, Rita Chen
v.l.n.r.: Yang Gang, Lyu Xiaokai, Cui Guotai, Bianca Regl, Christian Schwarzwald, Alexandra Grimmer, Chen Ping, Frederik Foert, Zhang Wuyun, Ilse Haider, Ma Jia, Shi Jiongwen, Rita Chen

Seit unserer Begegnung hat sich viel ereignet: Alexandra Grimmer präsentierte seit Sommer 2022 für die Blue Mountain Contemporary Art, eine private Sammlung zeitgenössischer chinesischer Kunst, sieben Ausstellungen in Österreich und Deutschland. Ihr Ziel ist klar formuliert – sie möchte die Welt der chinesischen zeitgenössischen Kunst den Menschen in Europa näherbringen.

Seit wann beschäftigst du dich mit chinesischer Kunst und wie kam dein Interesse an diesem Thema zustande?
China beschäftigt mich schon lange und die Zusammenarbeit mit den Künstler:innen dort ist etwas, was mich wohl nie wieder loslassen wird. Die Kunstszene an Orten wie Beijing, Hangzhou oder Shanghai, die ungebremste Energie und die verschiedenen Persönlichkeiten faszinieren mich.

Künstlerin Huang Min
Künstlerin Huang Min. Ausstellung »Follow the Rabbit« Museums Liaunig

In diesem Jahr hast du sieben Ausstellungen für die Blue Mountain Contemporary Art kuratiert. Kannst du einen Moment beschreiben, der dir für immer in Erinnerung bleiben wird?
Der kurze Moment der Schockstarre im Team des Museums Liaunig, als wir die fünf Teile des 16 Meter langen Bildes von Huang Min (Huag Min (»View Review Series 03« Courtesy BMCA Collection)für die Ausstellung »Follow the Rabbit« aus dem 7,5-Tonnen-LKW ausgeladen haben.

Was betrachtest du als deine zentrale Aufgabe?
Ich sehe mich als eine Zwischenperson, die Künstler:innen mit Ofer Levin, meinem Chef, dem Gründer der Blue Mountain Contemporary Art, Organisator:innen, Sammler:innen oder anderen Kurator:innen verbindet. Mein Job soll so unsichtbar wie möglich ausgeführt werden. Es geht nicht um Personenkult oder die Ausprägung von Egos. Was zählt, sind eine dynamische, bereichernde Zusammenarbeit und das Resultat, das den Künstler:innen die wohlverdiente Anerkennung bringt, die Organisator:innen zufrieden stimmt und durch professionelle Dokumentation der Nachwelt erhalten bleibt.

Künstlerin Shi Jiongwen
Künstlerin Shi Jiongwen. Ausstellung »Follow the Rabbit« Museums Liaunig

Warum ist es wichtig, mehr über diese Kunst zu erfahren, und was macht sie so besonders und einzigartig?
Ich habe durch die chinesische Gegenwartskultur und ihre Protagonist:innen unheimlich viel gelernt. Dieser von uns im Westen doch sehr unterschiedliche Ansatz, mit den diversen Problemstellungen umzugehen, ist definiert durch Leichtigkeit, Geschick und respektvollen Umgang. In den vielen Ausstellungen, die ich in den letzten 15 Jahren zu diesem Thema gemacht habe, hoffe ich, dass der Funken überspringt und das Interesse der Besucher:innen geweckt wird. 

Link zum Interview in der Sonderausgabe »Ko-Kreation«

Blue Mountain Contemporary Art – www.bmca-art.com