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kathi sylvest
Kathi Sylvest, pink altar, Foto: Julian Jankovic

Seit 2021 arbeitest du als Theatermalerin bei Artforart. Inwiefern hat diese Erfahrung Einfluss auf dich und deine Arbeit als Künstlerin?
Von 2020-2022 war ich bei ArtforArt tätig als Theatermalerin. Diese Zeit an der Oper/ Theater war sehr prägend für meine Arbeit. Im Theater werden bei dem Erzählen einer Geschichte viele Sinne auf einmal beeinflusst. In meinen Arbeiten ist es mir wichtig, Geschichten zu erzählen. Meistens erzähle ich in meinen Bildern, Objekten etc. persönliche Erlebnisse. Diese übergroßen und übertriebenen Darstellungen finden sich in meinen Arbeiten auch wieder. Ich stelle mein Leben auf eine gestellte selbstproduzierte Weise dar. Ich spiele gern mit meiner Realität. Es ist für mich ein Zusammenspiel aus meinen Wahrnehmungen und der äußerlichen oder virtuellen Realität. Je weiter ich diese Verwirrung in meinen Arbeiten treiben kann, desto besser.

Ina & Teemu, 2023, Acryl auf Leinwand, 80x80cm
Ina & Teemu, 2023, Acryl auf Leinwand, 80x80cm

Wie beeinflussen deine persönlichen Erfahrungen im Bereich Sexualität und Sexualisierung deine Kunst?
Ich bin eine weibliche, queere Künstlerin. Da ich viel mit persönlichen Themen arbeite, spielen Sexualität und Sexualisierung in meiner Kunst eine große Rolle. Ich will nicht schockieren, ich will nur normalisieren und sichtbar machen. Da Themen wie weibliche Masturbation, Geschlechtsteile, Sexualität (bzw. einfach alles was in die Kategorie »weiblich« fällt), immer noch sehr Tabu sind, nutze ich meine großteils negativen Erfahrungen um zu zeigen was normal ist. Es sollte nicht schockieren, es soll mich nur zeigen. Eine weibliche Sichtweise. Ich bearbeite jede Art von Erfahrung und da gehören sexuelle dazu. Ich würde nicht sagen, dass ich Sexualität anders als andere Themen in meiner Kunst behandle. Da ich eine Frau bin, lösen diese Arbeiten oft Schock aus und ich werde weiterhin meine Sexualität und sexuellen Erfahrungen so ehrlich wie mir möglich zu zeigen, bis es nicht mehr schockiert.

Wie entstehen deine Arbeiten?
Ich weiß nicht genau wie meine Ideen entstehen, aber ich weiß, sobald ich etwas in meinem Kopf vor mir sehe, muss es realisieren. Manchmal bearbeite ich konkrete Themen oder Situationen. Oft sehe ich plötzlich Bilder vor mir, welche ich dann in einer sich für mich anbietenden Technik verwirkliche. Wenn ich spüre, dass akut was raus muss, dann zeichne ich. Für mich ist Zeichnen der direkteste Weg, Dinge festzuhalten. Bei meinen Malereien gehe ich alles etwas geplanter an. Die Ideen sind zwar sehr spontan, aber die Ausführung ist sehr geplant. Meine Vorlagen erstelle ich meist digital und drucke sie aus, mache sie zu Collagen. Scanne sie dann wieder ein oder was auch immer nötig ist. Als Ausgang für die Vorlagen verwende ich meine Fotografien. Ich spiele gerne in meinen Malereien mit Kontrasten, wie digitaler und handwerklicher Arbeit. Meine Malereien lege ich sehr klassisch an, mit Skizze, Untermalung… Manchmal reicht mir ein Bild nicht aus, dann drehe ich ein Video.

Welche Medien benutzt du?
Ich verwende alle Medien, welche mir zur Verfügung stehen. Die längste Beziehung führe ich mit dem Zeichnen, da ich damit auch begonnen habe. Ich zeichne, seit ich denken kann. Zeichnen war für mich auch immer schon mein Lieblingsweg zu kommunizieren. Irgendwann kam dann der Punkt, wo sich das Zeichnen in Animationen auch verwandelte. Die Malerei ist für mich ein Schritt, der natürlich nach dem Zeichnen kommt. Wie eine Erweiterung. Die Fotografie ist mir auch wichtig, da ich gerne von meinen ausgehe. Da meine Arbeiten stark feministisch geprägt sind, verwende ich gerne Techniken, welche in das weibliche Klischee fallen. Stoff, Nähen, Häkeln, Sticken… verwende ich bewusst, um mit diesem Klischee zu spielen. Ich habe bis jetzt jedes Medium lieben gelernt und bin immer offen neue kennenzulernen.

Ich finde die Serie „Brudi“ spannend aufgrund der Stimmung, die durch die Bilder vermittelt wird. Könntest du mir bitte weitere Einzelheiten zu dieser Serie erläutern?
Die Serie Brudi ist sehr persönlich. Es geht mir nicht gut, wenn ich sie ansehe. Auf den Bildern bin ich und mein ältestes Kuscheltier zu sehen. (Eigentlich von meinem Bruder). Es handelt von Nähe und Abstand in Beziehungen. Über Distanzierung und Tod. Über Illusion und Verlust. Mein Vater hat diesen kleinen Hund gefunden und mir und meinem Bruder gute Nacht Geschichten mit ihm erfunden. Ich liebte an diesem Kuscheltier, wie es Traum und Realität verschwimmen ließ. Ich habe es immer noch bei mir aber meinen Vater nicht mehr und ich frage mich wie meine Beziehung zu diesem Kuscheltier jetzt ist. Diese Bilder probieren das festzuhalten und ich frage mich, ob die Stimmung des Bildes nicht nur mir unangenehm ist.

selbstportrait
Selbstportrait, 2022, Grau 8/9, Bleistift auf Papier, A4

Was ist dir persönlich wichtig?
Mir ist Veränderung wichtig. In mir, in meiner Kunst und in meinem Umfeld. Es strengt zwar oft an, sich die Weiterentwicklung als ständiges Ziel zu setzen. Aber es fühlt sich sinnvoll an. Mir ist es wichtig, meine Sichtweisen zu hinterfragen und neue zu finden. Dabei hilft mir die Kunst. In der Kunst bin ich mutig und traue mich in unbekannte Felder. Deshalb ist sie mir so wichtig. Sie fordert mich zwar heraus, aber sie hilft mir nicht stehen zu bleiben.

Kathi Sylvest – www.katharinasylvest.com, www.instagram.com/kathisylvest/

Creative Days Vienna 2022, Adia Trischler, Foto: eSeLat, LorenzSeidler

Im Rahmen des von der Wirtschaftsagentur Wien initiierten Startup-Festivals ViennaUP’23 finden die Creative Days Vienna 2023 statt. Am 31. Mai und 1. Juni bringen die Creative Days Vienna nationale und internationale Kreativschaffende für ein inspirierendes zweitägiges Vortrags-, Workshop- und Networking-Programm zusammen.

Traisental, Nussdorf Hochschopf. Foto: Robert Herbst

Am 24. und 25. Juni sollen sich langjährige Bewohner:innen, Wiederheimkehrer:innen und beim vielfältigen Programm aus Stadt und Land und bei ausgezeichneten Weinen und Spezialitäten „fusionieren“.

Skulpturenpark: Mag. Ursula Tuczka

In Raiding im Burgenland steht das Geburtshaus von Franz Liszt, um das herum ein modernes und architektonisch preisgekröntes Zentrum für seine Musik entstanden ist.

lautlos.haus: Creative Space Wien

FRAGMENTE IM RAUM, ist eine Woche Kunstfestival, vom 12. bis 20. Mai, im lautlos.haus in Wien. Eine Woche mit knapp 60 Künstler:innen, täglichen Konzerten und Theateraufführungen.

experimentelle Weise malerische Elemente an

Die Ausstellung thematisiert Diskurse rund um Gleichstellung sowie Sichtbarkeit von Künstler:innen sowie inhaltliche Schwerpunkte in der zeitgenössischen Wiener Kunstszene.

Ausstellungsansicht: Felix Malnig: Joyride

Mit Acrylfarbe und Lackspray hebt er diese „Blinden Flecken“ wie z.B. Autobahnbrücken, Grenzstationen, Getreidesilos, Funktürme und Liftanlagen auf Leinwand oder Papier heraus.

Foto: Thomas Dalby

Die Ausstellung, kuratiert von Livia Klein & Kai Philip Trausenegger, ist ein fingiertes Traumszenario, innerhalb dessen die Überwindung des Kapitalismus als Bühne für utopische Ausblicke dient.

Izzy Spears (c) MELO

Das Programm spiegelt die diversen Erscheinungsformen kontemporärer Clubkultur wider, blickt auf Newcomer:innen und Pionier:innen gleichermaßen und möchte den Austausch der Clubkultur fördern.

GLANZ UND GLORIE! hosted by Sicc.Zine Collective

Am Anfang war das Chaos! Die Ausstellung Glanz und Glorie! befasst sich mit dem Putzen als immer wiederkehrenden Transformationsprozess von einem Zustand in einen anderen.

Paul Schuseil, Entspanne, 2023 Marcel Friedrich Weber, o. T. (Torso) 1, o. T. (Torso) 1, 2022 Marie Reichel, You dived but surfaced, Doubts began to surface, Aw aw – scratch the surface, 2023

Constructions aus Zeichen, Massen, Oberflächen all around undkonstruieren uns bis der Indexklingelt. Analyseformen wellen sich um Waden und die Texturen schreien „streichel mich!“

IT IS OUR FUTURE

Wie wird unsere Zukunft aussehen? Wie soll unsere Zukunft aussehen? Mit diesen Fragen setzten sich unsere kreativen Schülerinnen künstlerisch auseinander und kreierten vielfältige Arbeiten.

Anny Wass

Ein Studio, eine Galerie und Unterwäsche. Mehr noch steht Dessous, gegründet 2014 von Anny Wass und Gert Resinger für eine Basis, die Beziehungen zwischen nationalen sowie internationalen Kreativen stärkt.

Seba Calfuqueo, TRAY TRAY KO, 2022, Video-Performance, Video Still © Sebastián Melo

Mit der Gruppenausstellung Matrix Bodies begibt sich der Kunstraum Niederoesterreich auf einen Streifzug durch die Zwischenräume zwischen Natur und Kultur. Der Ausgangspunkt: die geheime Zone.

Blindbergh pres. Auslöser x OFF GRID Fotobuch Popup

Auslöser und OFF GRID zeigen von 11. bis 13. Mai 2023 im Blindbergh in Graz sorgsam kuratierte Fotobücher, Fotomagazine und Zines der Independent-Foto-Publishing-Szene.

Plain Art Burggasse 47, 1070 Wien

Der poetische Showcase des in Kolumbien geborenen Künstlers führt vom Keller in die Karibik und ist bis 7. April 2023 auf den beiden Ebenen der Wiener Galerie Plain Art zu sehen.

Wiener Duo JOLPHIN

Zwischen Arktis und Sahara tobt sich das Wiener Duo JOLPHIN aus und kreiert eine nostalgische Welt. Das selbsternannte Genre MELO NOISE POP bringt es dabei auf den Punkt.

Interview mit David Osthoff

David Osthoff arbeitet mit den Potenzialen postdigitaler Darstellungen von Licht. Diskurse über Urbanität, Natur und menschliche Gemeinschaft bilden den theoretischen Rahmen seiner Arbeiten.

Die neue Single von Echolight

Wenn du’s nicht sagen kannst, sing’s. Dieses Motto haben sich Echolight zum Leitsatz gemacht. Das im Oktober 2022 erschienene Debut-Album „Home“ arbeitet Themen wie Verlust & Trauer.

Interview mit Raphael Riegler

Der Fotograf Raphael Riegler, der in Mürzzuschlag aufgewachsen ist und sich selbst als ‚dedicated Skaterboy‘ betitelt, hat nach seinen Studium seine Liebe zur analogen Fotografie entdeckt.

Some of my Sisters, S/w Fotografie, Langzeitbelichtungen, 2000

Regina Hügli, Fotografin, bildende Künstlerin und Kampfkünstlerin lebt in Wien. Ihre Reisen führten sie zu vielen Plätzen der Erde: Oxford, jordanische Wüste und antike Stätten in der Türkei.

Ausstellung: Sarah Bechter "Serving Sentiment"

Malerei und suggestive Präsenz stehen im Zentrum von Sarah Bechters Praxis. Melancholisch-poetisch und nicht ohne einen gewissen Humor hinterfragen ihre Gemälde die Bedingungen ihrer eigenen Produktion.

RAHEL she/her Musiker/in/Band

He, nur da (mit du’s weißt): Das Patriarchat ist eine einzige toxische Beziehung! RAHELS neuer Song lädt uns ein, da mal kollektiv drauf zu pfeifen und liefert gleich den passenden Ohrwurm.