Im Dialog mit europäischer Kultur reflektiert er Themen wie Zugehörigkeit, Fremdheit und Selbstbehauptung. Er verbindet Malerei, Performance und Installation, mit denen er Dualität, Intimität und gesellschaftliche Normen erforscht. Seine Werke zeigen verschlungene Figuren in ambivalenten Formen, die Verletzlichkeit, Fluidität und Unsicherheit menschlicher Beziehungen sichtbar machen. Diese Konfrontationen von Emotion und Körperlichkeit hinterfragen gesellschaftliche Ideale und persönliche Realitäten; sie fordern eine Auseinandersetzung mit den fragilen Grenzen zwischen Verbundenheit und Entfremdung. Seine Technik wurzelt in einer zehnjährigen Ausbildung in traditioneller koreanischer Kunst, die er jedoch bewusst dekonstruiert: Er zerreißt bemaltes koreanisches Papier, arbeitet rückwärts schichtend und überdeckt jede Lage sorgfältig. So entsteht eine komplexe visuelle Tiefe, die mit dem ostasiatischen Konzept der »schönen Leere« bricht und Spannung erzeugt. Performance ergänzt Junes kontrollierte malerische Praxis durch Unmittelbarkeit und Unvorhersehbarkeit. Sie wird zum Ort der Authentizität, des Widerstands und der Begegnung – eine Erweiterung seiner Suche nach Identität, Fragmentierung und Neubeginn.
June Hwajung Kim – www.junehwajung.com, www.instagram.com/june_hwajung/
Dieser Beitrag ist Teil der Sonderausgabe »DATING ALIENS«, die für die Parallel Vienna 2025 produziert wurde. Link zur Sonderausgabe