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Interview mit Adrian Hazi

Adrian Hazi ist gebürtiger Wiener mit rumänischen Wurzeln. Seit seiner gestalterischen Ausbildung widmete er sich der bildenden Kunst, besonders der Malerei und Druckgrafik. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit gesellschaftlichen Themen und verarbeitet persönliche Eindrücke.
meine schöne neue hose / 2020, acryl, sprühlack und collage auf leinwand, 134 x 90 cm
Meine schöne neue Hose / 2020, Acryl, Sprühlack und Collage auf Leinwand, 134 x 90 cm

Oft sind Machtgefälle, Menschenformationen und zwischenmenschliche Auseinandersetzungen in seinen Bildern zu sehen. Dieser gesellschaftliche Fokus kann unter anderem auf die Migrationsgeschichte seiner Familie und die damit verbundenen Erfahrungen zurückgeführt werden.

Meine technische Arbeitsweise hat sich in letzter Zeit etwas geändert. Bis vor kurzem malte ich meistens einfach drauf los, ohne zu wissen wie das Bild aussehen soll.

Wie sieht dein Prozess aus? Welchen Techniken setzt du ein?
Meine technische Arbeitsweise hat sich in letzter Zeit etwas geändert. Bis vor kurzem malte ich meistens einfach drauf los, ohne zu wissen wie das Bild aussehen soll. Man könnte sagen, dass meine Arbeitsweise stark von meiner Laune gesteuert wurde. Das war mit vielen Umständlichkeiten verbunden, da der Prozess nicht linear war und ich meistens alles mehrmals übermalt habe. Dafür aber sehr spannend und befreiend, und umso erleichternder wenn ein Bild mal fertig wurde. Meine letzten Malereien sind etwas konzeptlastiger, es gibt konkrete Ideen die ich einarbeite. Deswegen muss ich alles ein bisschen überlegter angehen und die Bilder im Vorhinein grob planen. Um genau zu sein bespanne ich meine Leinwände selbst (was ich sehr gerne mache), und arbeite mich dann vom Großen ins Kleine. Ich denke über die Bildaufteilung nach, beginne mit großen Pinseln grobe Flächen zu malen und baue auf diesen dann immer weiter auf. Oft bin ich dann nicht zufrieden und ändere wieder einiges – ohne aber den Bezug zum Grundgedanken zu verlieren. Meistens verwende ich selbst gemischte Acrylfarbe, Sprühlack und Collagetechniken. Ich spiele mich gerne mit verschiedenen Farbaufträgen, den daraus entstehenden Texturen und deren Kontrast zu aufgeklebten Stoffen. Inhaltlich beschäftige ich mich mit gesellschaftlichen und persönlichen Ereignissen.

In welchem Zustand befindest du dich dann?
Das ist oft unterschiedlich. Manchmal male ich wild und intuitiv, oft aber auch überlegt und sehr vorsichtig, das hängt von meiner Stimmung und dem Bild ab. Meistens bin ich aber konzentriert und brauche Ruhe, vor allem wenn es in der Arbeit um persönliches geht.

Gibt es andere Künstler*innen mit denen du dich gerne austauscht?
Ja klar. Ich teile mir zurzeit ein Atelier mit Freund*innen die in unterschiedlichen Bereichen der Kunst tätig sind, außerdem sind einige Personen in meinem persönlichen Umfeld Künstler*innen. Da passiert der größte Austausch. Ich beginne noch dieses Jahr Druckgrafik zu studieren, ich denke dass da auch einiges geschehen wird.

Was bedeutet Freizeit für dich?
Es ist Zeit in der ich nicht an Verpflichtungen denke.

Schöne neue Hose. Hast du eine Lieblingshose?
Nein, es gibt mehrere.

Hast du noch Pläne für heuer? 
Das ist ein bisschen schwierig mit der aktuellen Situation. Eine Ausstellung von befreundeten Künstler*innen und mir wird Ende Juli öffnen. Dann sind zwei Urlaube in Österreich geplant und im Wintersemester beginne ich zu studieren. Dieses Jahr habe ich begonnen mit Ton zu arbeiten, bis zum Semesterbeginn würde ich gerne noch ein paar Keramiken machen.

Adrian Haziwww.adrianhazi.net