Wien Kunst
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Das Bewusstsein. Stefan Zsaitsits

Die Zeichnung ist für Stefan Zsaitsits die Möglichkeit Gedankengängen, mit dem Versuch diese festzuhalten und zu veräußerlichen, nachzuspüren. Seine Arbeiten kreisen um die verschiedenen Ebenen menschlichen Bewusstseins, dessen Fragilität und Ambivalenz.
Dark Matter, No22, 26x26cm, 2019-21
Dark Matter, No22, 26x26cm, 2019-21

Was inspiriert dich? Wie entstehen deine Motive?
Inspiration kann für mich von überall kommen, da habe ich keinen bevorzugte Quelle. Musik, Literatur, Film z.B. sind genauso wichtig wie der Alltag mit all seinen Herausforderungen. Manchmal vor, aber häufiger beim Arbeiten selbst tauchen Bilder in meinem Kopf auf, denen ich versuche nachzugehen und auf das Papier zu bringen. Meist gelingt mir das nur unzureichend und ich scheitere am Weg vom Kopf zur Hand.

Es entstehen dabei aber neue Möglichkeiten und im besten Fall entwickelt sich daraus langsam das eigentliche Motiv. Die besten Bilder beginnen mit einer schlechten Idee.

Wie haben sich deine Motive in den letzten Jahren verändert?
Die Motive und Inhalte haben sich nur unwesentlich verändert. Der Strich wurde allerdings, entgegen meinem Vorhaben expressiver zu werden, immer feiner und nuancierter. Auch versuche ich in den letzten Monaten eine zeichnerische Lösung für Licht, Schatten und Raum zu finden was zu Beginn meiner Auseinandersetzung mit Stift und Papier für mich keine größere Relevanz hatte.

Blätter und Käfer. Was kannst du uns etwas die Arbeit erzählen?
Ich habe immer wieder meine Schwierigkeiten konkret auf den Inhalt eines Bildes einzugehen. Wenn es so etwas wie Unsagbares gibt, dann möchte ich davon erzählen. In inneren Gebieten, wo Worte für mich nicht mehr auffindbar und nur noch Bilder möglich sind, um darüber zu erzählen, möchte ich mich künstlerisch aufhalten.

An den Grenzen dieser Bereiche hoffe eben ich meine Bilder verorten zu können – so auch „Blätter und Käfer“. Dabei entstehen Bilder die mehr Fragen aufwerfen als sie Antworten geben können.

Kannst du dir vorstellen mal mit einer ganzen anderen Technik was zu machen?
Zur Zeichnung bin ich ja erst nach meinem Studium der Malerei an der Angewandten in Wien gekommen. Irgendwann wird es mich vielleicht wieder zur Farbe hinziehen – aber noch möchte ich meine Möglichkeiten mit Bleistift und Papier soweit wie möglich auskunden und ausreizen.

Wie verbringst du deine Freizeit?
Schlafend, lesend und im besten Fall Zeit verschwendend.

Naht, 50x40cm, 2021
Naht, 50x40cm, 2021

Woran arbeitest du gerade?
Die aktuell wichtigsten „Projekte“ sind für mich immer die Zeichnung an der ich gerade arbeite und die Nächste, die vorerst im Kopf gefunden werden will. Darüber hinaus freue ich mich auf die kommende Ausstellung im Oktober in der Galerie 422 gemeinsam mit Martin Veigl und Benjamin Nachtigall.

Stefan Zsaitsits – www.zsaitsits.com