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Künstlerin Viktoria Morgenstern. Foto: Eva Keller

Sie beschreiben in ihrer organischen Form das Äquivalent zu diesen inneren menschlichen Aspekten. Ihre raumgreifenden Installationen laden die Besucherinnen zum aktiven Partizipieren und Begreifen ein und verflechten so die Grenze zwischen Skulptur und Körper.

Womit beschäftigst du dich? Wie entstehen deine Arbeiten?
Meine Arbeiten sind von meinem Leben, persönliche Erfahrungen und Eindrücke inspiriert. Ich versuche, diesen teils sehr ephemeren Dingen durch meine künstlerische Praxis eine Form zu geben, um darüber hinaus wieder zu einem neuen Dialog zu finden. Ich sammle Notizen aus Gesprächen, selbst erlebten oder zufälligen Begegnungen. Dabei interessieren mich universelle Themen genauso wie sehr persönliche Erfahrungen, aber immer geht es irgendwie darum was das Mensch sein ist und was es bedeutet. Ich frage mich auch, was kann eine Skulptur noch für Möglichkeiten haben? Da kommt dann meine ausgeprägte Leidenschaft für Neurowissenschaften und Forschung hinzu, wie in meiner Aktuellen Arbeit „Deep Touch Pressure“. Was passiert wenn die Skulptur, das Objekt, nicht nur über die rein visuelle narrative Ebene erfahren wird, sondern auch über die Taktile Ebene? Wenn ich an einer Skulptur arbeite, versuche ich das Gefühl das ich zu einem bestimmten Thema habe, in eine Dreidimensionalität zu übersetzen. Ähnlich wie bei der Improvisation in der Musik, wo ein bestimmtes Gefühl über die Intuition auf den Körper übertragen und in einer korrespondierenden Geste im Raum übersetzt wird. Der Beginn ist dann eine intuitiv gezogene Kurve oder Linie im Raum. Meine Arbeit ist, bis auf wenige Schneideprozesse, manuelle Handarbeit, und entspricht damit für mich der intuitiven Zeichnung, die auch das Unperfekte und den Moment der Überraschung inkludiert.

Meine Skulpturen folgen nicht einer vorangegangenen Planung oder Skizze, sondern sie entstehen im Moment.

Hast du ein Lieblings-Material?
Mein Lieblingsmaterial neben Messing, Leder und Bast, ist definitiv der Stahl. Stahl hat eine Universalität und ist in seiner historischen Implementierung ein Produkt der anonymen Industriekultur. Das ermöglicht mir eine Aneignung und Neukodierung. Zudem ist er in seiner Flexibilität ein enorm vielseitiges Material, das mir auf Grund seiner Eigenschaften die Möglichkeit gibt auf das Minimum zu reduzieren – so wenig wie nötig zu sein aber soviel wie notwendig. In meinem Arbeitsprozess stellt sich mir konstant die Frage, wieviel braucht es wirklich? Bast und Leder, auch beides Materialien welche eine Gängigkeit haben und kulturgeschichtlich gesehen schon lange in Gebrauch sind, stellen für mich das Äquivalent zum gebundenen Haar und der Haut dar. Hier also kommt der physische Körper wieder ins Spiel. Mit der Wahl meiner Materialien versuche ich, komplexe Themen mit möglichst einfachen Mitteln zu konterkarieren.

Was sollte man über dich noch wissen?
Ursprünglich komme ich auch aus den Medien Zeichnung und Fotografie. Vor allem hat mich eine ausgeprägte Dunkelkammerpraxis jahrelang begleitet. Was beispielsweise ein Photogramm macht, ist, dass es das Objekt welches es abbildet reduziert und abstrahiert. Was überbleibt sind Umrisse oder ein Abdruck eines Körpers. Das aus meinen zweidimensionalen Arbeiten, irgendwann dreidimensionale Objekte wurden, ist abgesehen vom Wunsch der Überwindung dieser „flachen Bühne“, auch dem Umstand geschuldet, dass ich, insbesondere Komplexe Dinge, gerne in etwas körperliches umsetze um sie besser begreifen zu können.

Welche Rolle spielt Reflexion in Deinen Arbeiten?
Reflexion ist ein wichtiger Teil meines Arbeitsprozesses. Ich bin das empfangende Ende der körperlichen Reflexion der Objekte, und so entwickle ich die Form. Der Prozess ist ein ständiges Abtasten und Reflektieren mit dem was schon da ist oder im Entstehen begriffen ist. Je schwieriger der Arbeitsprozess ist, desto komplexer und vielleicht auch unangenehmer ist meist das dahinterliegende Thema. Es entsteht also auch ein Abrieb an der eigener Arbeit, sowohl körperlich als auch emotional. Der Stahl verzeiht es nicht so schnell, schweißt man doch nicht die richtige Form an – jede Korrektur hinterlässt sichtbare Spuren und bedeutet einen manchmal großen Aufwand. Da ist dann alles da, von Lust über Verzweiflung bis Wut. Die Skulptur zeigt dir alles, und ist in ihrer Reflexion schonungslos.

„Time“, Coated steel, oiled steel globes, glass beeds, leather, foam, 2,4x1,1x1,1 m, Semperdepot, Vienna, 2021
„Time“, Coated steel, oiled steel globes, glass beeds, leather, foam, 2,4×1,1×1,1 m. Fotos: kunstdokumentation.com

Warum Kunst? Wie bist du eigentlich dazu gekommen?
Seit dem ich denken kann wollte ich Malerin werden. Wenn ich Dinge verstehen oder verarbeiten will, zeichne oder baue ich sie. Das war immer schon meine Art die Welt zu begreifen. Allerdings hat mich die Vorstellung, jeden Tag alleine vor einer Staffelei zu sitzen abgeschreckt, und so entschied ich mich Fotografin zu werden. Dieser Kasten, macht schneller Bilder als ich sie zeichnen kann. Er hilft mir mich einerseits mit meiner Außenwelt zu verknüpfen, ist aber gleichzeitig auch eine schützende Barriere zwischen mir und dem was ich erlebe. Die Wende kam dann durch die Arbeit in einem Reprostudio während meiner Schulzeit an der Graphischen. Da habe ich ganz schnell gespürt, dass die Kunst vor meiner Linse mich weit mehr interessiert, als das was ich da eigentlich tue. Von da an, war es für mich klar, dass es für mich nicht wirklich einen anderen Weg gibt als Kunst zu machen, wenn ich mich mit den Dingen die mich wirklich beschäftigen ernsthaft auseinandersetzen will. So kam ich dann zunächst, an die Schule Friedl Kubelka, und dann an die Akademie der bildenden Künste Wien.

Was hältst Du von politischer Kunst?
Politische Kunst ist wichtig, und ich bin froh, dass auch durch die Digitalisierung, Vernetzung und der Erweiterung der Kunst im digitalen Space eine noch nie dagewesene Reichweite und eine gewisse Form der Demokratisierung entstanden ist. Dadurch ist eine Sichtbarmachung vieler unterschiedlicher Herangehensweisen und Meinungen möglich und ich glaube wir brauchen diese Vielfalt. Was hier allerdings hinzuzufügen wäre ist, dass das was politische Kunst ist und was nicht, aus meiner Perspektive nicht mehr ganz klar getrennt werden kann. Wenn man sich die vergangenen letzten 1,5 Jahre ansieht, erkennt man, dass Dinge zu einem Politikum geworden sind, denen vorher wenig oder kaum Bedeutung zugestanden wurde.

Künstlerin Viktoria Morgenstern. Foto: Eva Keller
Künstlerin Viktoria Morgenstern. Foto: Eva Keller

Woran arbeitest du gerade?
Ich arbeite zur Zeit vermehrt an Objekten, die über die rein visuelle Ebene hinausgehen, partizipatorischen Charakter haben und auch andere Sinne inkludieren. Da kommt die Zusammenarbeit mit HM Communication/Hema Makwana ins Spiel, die mit „Soft bodies, hard spaces“ in der Ankerbrotfabrik begonnen hat. Wir arbeiten jetzt gemeinsam an Projekten, die spartenübergreifend sind und sich mit neuen Produktionsansätzen beschäftigen. Als Material Geek wie ich einer bin, sind für mich Kollaborationen mit Fachleuten aus der Forschung und echten Handwerksprofis wahnsinnig spannend und horizonterweiternd. Außerdem ist ein Projekt für den kommenden Herbst geplant, welches auf einer Weiterentwicklung meiner letzten Werkgruppe „Deep Touch Pressure“ basiert. Da geht es um Tod, Trauer, Verlust und das Bedürfnis nach Nähe, Verbundenheit und Berührung. Ich will über ganz reale Dinge in meiner Arbeit sprechen, Dinge die wir alle mehr oder weniger schon erlebt haben oder zumindest kennen, schön oder nicht so schön. Wenn eine Besucherin in einer Ausstellung zu mir kommt, und sagt, „dass was du da zeigst, das kenn ich auch – das hat mich berührt“, dann weiß ich, ich bin am richtigen Weg.

Viktoria Morgenstern – www.viktoriamorgenstern.studio

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