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Der Parasit, © Sophie Tiller
Der Parasit, © Sophie Tiller

Was inspiriert dich besonders, woher holst du dir deinen Input? Was motiviert dich bei der Arbeit? Wie beschreibst du deine Arbeitsweise?
Ich denke, dass sowohl das kontinuierlich angesammelte Wissen als auch alle Erfahrungen, die man wie einen Rucksack mit sich herumträgt, Einfluss auf meine Arbeiten haben. Die Beschäftigung mit Kunstgeschichte sowie Gespräche und Diskussionen mit BiologInnen sind für mich inspirierend. Am Anfang steht häufig eine Grundidee. Meist wird mir erst im Nachhinein bewusst, welche Themen und Fragestellungen in bestimmte Arbeiten eingeflossen sind. Gerne lasse ich mich deshalb von meiner Intuition leiten und arbeite erst in der Endphase des Entstehungsprozesses die inhaltlichen Ebenen nach und nach auf.

In welcher Technik arbeitest du hauptsächlich?
Ich arbeite vorwiegend mit dem Medium Fotografie. Trotzdem werde ich nur ungern als Fotokünstlerin bezeichnet, da ich das als sehr einschränkend empfinde. Da ich häufig mit lebendigen und daher veränderlichen Objekten arbeite, sind für mich die Medien Fotografie und Video die geeigneten Mittel um den jeweils richtigen Moment im Transformationsprozess zu konservieren. Mittels Fotografie und Video habe ich die Kontrolle über den Bildausschnitt, den Hintergrund und die Beleuchtung und kann so bestimmte Aspekte hervorheben oder in den Hintergrund treten lassen.

Manchmal stelle ich das jeweilige Objekt selbst aus wenn es bereits konserviert ist und sich in keinem Transformationsprozess mehr befindet oder sehr kurzlebig ist. Auch performative und installative Aspekte fließen immer wieder in meine Arbeiten mit ein.

Welche Themen interessieren dich künstlerisch?
Im Mittelpunkt meiner Arbeiten steht die Mensch-Natur-Beziehung. Der Mensch eignet sich die Natur an, die Natur vereinnahmt Kulturgut als Grundlage neuer Transformationsprozesse. Vorgefundene surreal wirkende Szenarien können ebenso die Grundlage meines Arbeitsprozesses bilden, wie geplante Versuchsanordnungen. In meinen Arbeiten beobachte ich das Entstehen und Vergehen, halte Zwischenstadien fest und hinterfrage Ordnungssysteme, die den Wunsch des Menschen nach Kontrolle und Klassifizierung sichtbar machen. Die Natur schafft sich wiederum ihre eigenen Systeme. Was ist planbar, wann kommt es zum Kontrollverlust? Meine Arbeiten handeln vom Überleben der Natur und vom Leben (mit) der Natur. Die Folgen des Klimawandels, des Artensterbens sowie ökologische Katastrophen zeigen uns immer mehr unsere Grenzen auf und lassen uns unsere Abhängigkeit von einer intakten Umwelt spüren. In einigen meiner Arbeiten trifft Künstlichkeit auf domestizierte Natur. Dabei wird Unlebendiges mit Lebendigem vereint, die Grenzen verschwimmen. Was ist ursprünglich natürlich, was durch menschliche Eingriffe über Jahrhunderte optimiert? Was ist Natur?

Welche zwei deiner Kunstwerke sollten wir unseren Lesern zeigen?
Ich möchte hier gerne die Serie Selektion  und mein Langzeitprojekt Der Parasit  vorstellen. In der Arbeit Selektion habe ich Personen eingeladen, sich aus einer privaten Sammlung von präparierten Tieren eines auszusuchen, zu dem sie eine besondere Verbindung spüren, um sich dann vor Ort damit porträtieren zu lassen. Die Porträtierten haben jeweils einen Text zu ihrer Tierauswahl verfasst. Sie wurden in das Habitat der Sammlerin quasi hineingeworfen und mussten sich erst in der neuen Umgebung zurechtfinden. Während des Auswahlprozesses und des Fotografierens habe ich versucht, so wenig wie möglich einzugreifen. Somit ist es auch eine Arbeit über Identität und Selbstdarstellung. Das Tier ist von der Natur geschaffen und wird nach dem Tod menschlichen Vorstellungen entsprechend zum Präparat geformt und somit von seinem Ursprung abstrahiert. Der Mensch macht sich die Natur zu eigen und baut sie nach seinen eigenen Bedürfnissen um. In der Arbeit Der Parasit bepflanze ich Naturkundebücher mit Kapuzinerkresse. Später kommen andere Pflanzen durch Flugsamen hinzu. Die pflanzliche Besiedlung bereitet ein Habitat für die tierische Besiedlung vor. Die „Parasiten“ aus dem Buch erwachen zum Leben, verselbständigen sich – der nicht vorhersehbare Prozess nimmt seinen Lauf. Die Natur nimmt sich das Buch und damit vom Menschen Geschaffenes, formt es und nutzt es als Substrat, als Grundlage neuer Existenz und verwandelt Wissen in Nahrung. Der Parasit / The Parasite (ISBN 978-3-85164-199-8) ist auch als Buch im Album Verlag erschienen. Erhältlich in der Buchhandlung oder unter www.albumverlag.at/shop

Sophie Tiller, Better than Nature
Better than Nature, © Sophie Tiller

Woran arbeitest du gerade?
Zur Zeit arbeite ich an der Serie Better than Nature, in der ich lebendige Pflanzen auf künstlichen Pflanzenimitaten ranken lasse. Es handelt sich dabei nicht um Wildpflanzen sondern um gezüchtete Bohnengewächse, die über Jahrhunderte durch menschliche Eingriffe optimiert wurden. Hier wird also nicht das Künstliche mit dem ursprünglich Natürlichen verbunden sondern es trifft Künstlichkeit auf künstliche, domestizierte Natur. Außerdem konfrontiere ich Insekten, die ja auch beliebte Motive der Stilllebenmalerei sind, mit der Versuchsanordung. Lassen sich die im Terrarium aufgewachsenen Stabheuschrecken täuschen oder wird der Anpassung alles untergeordnet? Auch die vermeintliche Unvergänglichkeit von Plastik ist zu hinterfragen: Kunststoffe zersetzen sich zwar nicht, aber die Farben können verblassen, das Material kann spröde und brüchig werden und die ursprüngliche Form sich dadurch soweit verändern, dass das Bild der Pflanze verschwindet und nur das Plastik bleibt.

Selbstportrait aus der Serie Selektion ©Sophie Tiller
Selbstportrait aus der Serie Selektion © Sophie Tiller

Wo stellst du heuer noch aus? 
Im Moment läuft meine Ausstellung zur gleichnamigen Serie DER PARASIT bis 4. September in der Vinothek im Stift Klosterneuburg, Rathausplatz 24, 3400 Klosterneuburg. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10 bis 18 Uhr und Sa und So 10 bis 17 Uhr, feiertags geschlossen.

Im Stift selbst, in der Galerie der Moderne ist unter dem Ausstellungstitel BEGEGNUNGEN UND REFLEXIONEN.BILD UND ABBILD. meine Videoarbeit Tinos Totenhemd zu sehen. Öffnungszeiten: Sommersaison bis 15. November 2022: Samstag, Sonn- und Feiertag 14-17 Uhr

Im Zuge dieser Ausstellung findet am Do 29.09.2022 um 19 Uhr eine Midissage statt. Anmeldung unter kultur@stift-klosterneuburg.at

Im Schloss Wolkersdorf (Galerie 2), läuft die Ausstellung MISSTRAUE DER IDYLLE! in der ich mit einigen Arbeiten vertreten bin. Ausstellungsdauer: 25.06.2022 bis 24.07.2022, Öffnungszeiten: Sa und So 14-18 Uhr und nach persönlicher Vereinbarung.

SCHIELE AWARD: Ausstellung aller ausgewählten Werke. Vernissage: 07.10. 2022, Minoritenkloster der Stadt Tulln. Ausstellungsdauer: 08.10.2022- 11.11.2022: jeweils Do–So von 10 bis 18 Uhr. Finissage: 11.11.2022: Verleihung der 3 Jurypreise und Versteigerung aller noch unverkauften Werke.

Sophie Tiller – www.sophietiller.com, www.instagram.com/sophietiller_artist/

Each of the wall pieces in Julia’s exhibition “Five Finger Discount” center around an oil painting of a rather old-school shop: multiple butchers (kosher and not-kosher, of course), a flower store, a tailor.

Interview mit Lena Kohlmayr und Magdalena Stöger. Zum vierten Mal öffnet die Universität für Angewandte Kunst Wien vom 28. Juni bis Freitag, 1. Juli 2022 ihre Tore für das Angewandte Festival.

Die VIENNA DESIGN WEEK findet heuer eine Woche früher, nämlich vom 16. bis zum 25. September, statt. Nach zwei Jahren im zweistelligen Bereich springt die sie heuer weiter in die Stadtmitte.

From September 8-11, 2022, Vienna’s international contemporary art fair will take place for the first time on the extraordinary premises of the neo-renaissance palace Kursalon Vienna, in the heart of the city.

Die Galerie Martin Janda zeigt in der Ausstellung Arbeiten von Igor Blomberg Tranaeus, Adriana Czernin, Svenja Deininger, Lukas Kaufmann, Tania Pérez Córdova, Chin Tsao und Sharon Ya’ari.

Back in Odesa, Tanya tells me, her life-like sculptures of cats populated the city’s structures; they lounged and napped in the sun, stretched, hunted, and ate fish (or dreamt of eating it).

ich & ik is the second part of the two part exhibition series where Roman Pfeffer and Peter De Meyer find each other in an intriguing, multi-layered dialogue about the ‚I‘ in its different appearances.

The Exhibition „Blind Spots“ displays visual Stories of the artists. A sense of reality would not be possible without our mind filling in visual gaps by making use of past experiences.

Letzten Sommer sind wir in der Stadt festgesessen, und da fiel mir auf, wie es sich die Leute überall in den Londoner Parks bequem gemacht haben. Ihre Körper nahmen unterschiedlichste Positionen ein.

It is a play of transformation, a catwalk of vogueism, exhibitionism & voyeurism. Declared as ‚Virtual Pleasure Drama Art Game‘, the game contains intimate narratives and poems.

Mit einem geballten 3-Tages– und Abendprogramm setzt das Musik- und Kunstfestival an mehreren Locations in der Seestadt auf intime Erkundungen zwischen Musik, Performance und audiovisueller Kunst.

Im Zentrum der Schau HABITAT steht ein proportional verkleinerter und abstrahierter Schnitt ihres Arbeitsraumes aus Wien, welcher im periscope nachgebaut wird.

XX ART FLÂNERIE ist ein dezentrales und transdisziplinäres Kunst- und Kulturfestival in Wien, das Projekte fördert, die zeitgenössische Resonanz historischer und demografischer Zusammenhänge.

Florian Appelt und Richard Petz leiteten 3 Jahre KAH. Im Interview spricht Florian Appelt über seine Zeit bei KAH, seine aktuellen Arbeiten und worauf er in der Zukunft sich fokussieren will.

We’re sitting with Oksana in her big studio. She has just been back from Spain; sun-kissed and full of energy, she is working on her new canvases – cheerful azure blue is surely inspired with the sea.

Für die fünfte Edition der wrong.biennale, der größten internationalen Biennale für digitale Kunst, freut sich das Künstler*innenkollektiv room69 einen analogen Pavillon in Wien präsentieren zu dürfen.

Das Streben nach Objektivität, nach Klarheit und Logik erfährt eine für den Minimalismus untypische Facette: die Individualität. Und genau diese Individualität verleiht dem Werk die Besonderheit, seine Schönheit.

Da wir seit dem 9. November 2019 keine Party mehr veranstaltet haben, haben wir unseren 3. Geburtstag mit euch in einer besonderen Location gefeiert. Habt ihr schon einmal vom Café Paris gehört?

He prefers not to drink, but if he does, then a good „Bier vom Fass“. The smell of bubble gum transfers him to a happy place, and the last movie he cried while watching was “Hachi: A Dog’s Tale”.

Die Wirtschaftsagentur Wien lädt am 1. und 2. Juni 2022 zum dritten Mal zu den Creative Days Vienna ein. In diesem Jahr findet das Event im Volkskundemuseum Wien statt.

Nach zwei Jahren Pause stellt die Rückkehr der Show für die Modeklasse ein lang ersehntes Highlight dar. Die Absolvent*innen und Studierenden können endlich wieder ihre Arbeiten präsentieren.