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Wie würdest du selbst deinen Stil beschreiben?
In einem Wort würde ich meinen Stil als minimalistisch beschreiben. Der Minimalismus strebt nach Klarheit und Logik. Typisch für meine Arbeiten ist die Reduktion auf einfache, übersichtliche Grundstrukturen. Diese Einfachheit setze ich zu Symbolen zusammen, die darauf abzielen, Assoziationen beim Betrachtenden zu erzeugen, die ihn/sie auf einer emotionalen Ebene ansprechen. Ich arbeite in der Assemblage-Technik, die ich für mich interpretiert habe. Dabei handelt es sich um Collagen mit gezielt ausgesuchten „Objekten“, die auf Leinwand befestigt werden, sodass das Werk eine Expansion in die dritte Dimension erfährt und dem Betrachtenden die Möglichkeit geboten wird, ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Wahrscheinlich hat meine Neigung zum Handwerklichen mit meinem Architekturstudium zu tun. Mein bevorzugtes Material sind derzeit Nägel.

Was bedeutet Kunst für dich? Welche Themen sind dir wichtig?
Kunst bietet die Möglichkeit, Menschen auf einer emotionalen Ebene zu erreichen. Ich denke, dass die Welt, die wir uns geschaffen haben, oft und gerne versucht sich als objektiv und fair zu kolportieren und sich bei näherer Betrachtung doch immer wieder als emotional gelenkt herausstellt. Die Märkte reagieren auf Unsicherheiten, die Politik handelt im Interesse von Machtgefügen, gesellschaftliche Konvention unterscheidet sich nach Kulturraum und Zeitalter, usw. In einer strikt objektiven Welt gäbe es keine Volatilität und keine Interpretationsspielräume. Meine Arbeiten wollen diese Themen greifbar machen indem sie der Emotion eine plastische Form geben. Letztendlich sollen den Menschen neue Impulse für den eigenen Reflexions- und Wachstumsprozess gegeben werden.

Meine Arbeiten wollen diese Themen greifbar machen indem sie der Emotion eine plastische Form geben. Letztendlich sollen den Menschen neue Impulse für den eigenen Reflexions- und Wachstumsprozess gegeben werden.

In deinen Arbeiten sind viele konzeptionelle Einflüsse zu erkennen. Wie entstehen deine Skulpturen?
Ich habe eine sehr strukturierte Denkweise. Meine Inspiration hole ich mir aus meiner Umwelt. Ich greife aktuelle Themen oder Ereignisse auf, die ich anhand von Symbolen in einem ersten Schritt im Kopf ordne und dann zu Papier bringe. Im nächsten Schritt wird das Material gewählt, dass sich für die Darstellung der Idee oder Message am besten eignet. Die Leinwand sehe ich als etwas Sensibles, sie ist ein essenzieller Bestandteil meiner Aussage. Oft steht sie im Kontrast zu harten Materialien wie bspw. Nägeln, die ich insbesondere für feministische Themen gerne einsetze, und trägt so zum Spannungsfeld bei. Der Schaffensprozess erstreckt sich oft über mehrere Monate.

Ganz Frau sein. Was bedeutet das für dich?
Das ist eine schwierige Frage. Ich habe mich in den letzten Monaten viel mit dem Thema Feminismus auseinandergesetzt und durfte mit meiner Serie „FEMME“ Teil von zwei Ausstellungen in Kooperation mit der Organisation OBRA (One Billion Rising Austria) sein, die sich gegen Gewalt an Frauen engagiert. Eine Erweiterung der Serie unter dem Titel „Be A Lady (they said)“ beschäftigt sich mit den widersprüchlichen, oft unerreichbaren Standards, die die Gesellschaft Frauen auferlegt. Ich weiß nicht, was „Ganz Frau sein“ bedeutet. Ich weiß nur, dass es unser aller Bestreben sein sollte, eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Mensch akzeptiert wird. Dafür steht der Feminismus auch – für Gleichberechtigung, Menschenwürde und Selbstbestimmung eines jeden Menschen unabhängig des Geschlechts.

bianca ion interview
Bianca Ion. Be a Lady (they said)

Mittlerweile dürfen wir es schon über 14 Tage daheim aushalten. Wie hast du die Zeit erlebt?
Da ich ein eher introvertierter Mensch bin, habe ich mich anfangs über die Ausgangsbeschränkungen sogar ein wenig gefreut – endlich war es salonfähig, gerne auch allein Zeit verbringen zu wollen. Mittlerweile vermisse ich es schon, bei Sonnenschein im Gastgarten sitzen zu können. Ich merke auch immer mehr, dass mich Fragen im Zusammenhang mit der uns bekannten Weltordnung immer mehr beschäftigen. Ich glaube wie auch viele andere Menschen, dass die Welt eine Entschleunigung irgendwo gebraucht hat. Aktuell werden uns viele neue Möglichkeiten der Kommunikation und auch des Miteinanders aufgezeigt. Es wird uns gezeigt, dass wir Herdenwesen sind und uns gegenseitig brauchen. Wir leben in einer Zeit, in der uns vielerseits suggeriert wird, dass das eigene Wohl jederzeit an oberster Stelle zu stehen hat. Auf sich selbst zu achten ist nicht zwingend etwas Negatives, kann aber auch seine Auswüchse annehmen, wenn das Individuum vergisst, dass es Teil des Ganzen ist. Die Besinnung auf ein Miteinander und eine neue Solidarität anstatt des ständigen Wettbewerbs und der Suche nach schnellem Erfolg und Profit, finde ich sehr begrüßenswert. Gleichzeitig müssen wir aber bestimmt auch alle gemeinsam ganz genau auf die politischen Entwicklungen in einer Zeit der eingeschränkten Versammlungsfreiheit achten.

Wohin geht die Reise? Welche Ziele hast du dir gesetzt?
Covid-19 hat mir und natürlich auch vielen anderen Künstler*Innen einen Strich durch die Ausstellungspläne gemacht. Aktuell freue ich mich, den ganzen Juli über in den Red Carpet Showrooms am Volkstheater in Wien ausstellen zu dürfen.

Bianca Ion

Die 60er Jahre waren ein Jahrzehnt des Aufbruchs und der Suche nach dem Gefühl von Freiheit – in eine ähnliche Situation kann man sich trotz der schwierigen Lage auch in Zeiten wie diesen begeben.

Wir brauchen eigentlich gar nicht so viel – darüber setzen sich KünstlerInnen gerade auch aktuell zur Corona Krise auseinander – und damit beschäftigt sich Stephanie Guse schon seit Jahren.

Nikita Sukhov ist 1994 in Kazan, Russland geboren und zog im Jahr 2012 nach Wien. Seit seiner Kindheit interessiert sich Nikita für Kunst und absolvierte eine Kunstausbildung an einer Kunstschule.

Mayberg ist ein junger Liedermacher aus Leipzig. Der Newcomer schreibt und singt deutsche Texte. In seinen Songs gibt er sich Gefühlen mit höchster Intensität hin. Nähe. Distanz. Liebe.

Verena Kandler, Künstlerin mit Schaffensschwerpunkt in Augsburg und Wien, zeigt in ihrer aktuellen Ausstellung „Kinobanner transformieren“ im Schikaneder Kino Wien neue Arbeiten.

Zwischen den etablierten Galerien in der Schleifmühlgasse, schaffen Felix Dennhardt und Raphael Haider künstlerische Erlebnisräume. Es werden explizit nur Positionen im Bereich der Kunst gezeigt.

Was bedeutet das Hungern in der Kunst? Die immerwährende Phrase der „brotlosen“ Künstler? Die idealisierende Vorstellung eines armen, sich selbst genügendem Kunstschaffenden mit dem leeren Magen?

Zwei Mal im Jahr werden die von Rudolf Schindler geplanten Mackey Apartments Schauplatz von Gruppenausstellungen (inter)nationaler Künstler und Architekten der „MAK-Schindler-Initiative“.

Anne-Clara Stahl, geboren in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Wien. Ihre Arbeiten bewegen sich im Bereich Zeichnung und Malerei. Dabei liegt ein Schwerpunkt im räumlichen Umgang mit Bild.

Tamara Malcher (geboren 1995) lebt und arbeitet in Münster, Deutschland. Neben fluoreszierenden Pflanzen-Teilen begegnen wir in ihren Malereien einer Vielzahl bewegter Körper in überhitzter Farbigkeit.

Viral theatre ist eine Plattform, um Theater in der Zeit der Krise und des Virus möglich zu machen. Wir machen Theater mit den theatralen und technischen Mitteln, die uns zur Zeit zur Verfügung stehen.

Die Zeit, in der wir leben. »Unser Planet krepiert, doch zählen tut etwas ganz anderes.« Ein Umstand, der den in Graz lebenden Künstler Klaus Wanker zu seinen jüngsten Arbeiten bewegte.