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Jari Genser. Wonderland

»Wonderland« – unter diesem Titel lädt Jari Genser (*1983, Salzburg) im Rahmen des Gallery Statements der Galerie 422 ein, in seine Bild-im-Bild-Welten einzutauchen und seine Installation als immersive Erfahrung zu erleben.
Foto: Jari Genser, Bildrecht, Wien 2023
Foto: Jari Genser, Bildrecht, Wien 2023

Im Gespräch mit Marlene Poeckh von der Galerie 422 verrät er mehr über das Projekt, seine Bild-im-Bild-Idee und den Stellenwert von Zimmerpflanzen in seinen Werken.

Wir haben dich eingeladen, unseren Raum bei der Parallel Vienna zu bespielen. Du hast ihn unter den Titel »Wonderland« gestellt. Was erwartet uns? 
Der Buchtitel »Alice‘s Adventures in Wonderland« und das mit der Geschichte verbundene Eintauchen in eine Fantasiewelt stellen einen wichtigen Bezugspunkt für mich dar. Ich stelle mir vor, dass man beim Betreten des Raumes in eine andere Welt eintaucht. Es soll eine immersive Erfahrung entstehen und Besucher:innen die Möglichkeit geben, dem Alltag in Richtung einer alternativen Welt zu entfliehen. Ich verstehe »Wonderland« als Einladung, in mein künstlerisches »Wonderland« einzutauchen. Das Atelier, welches immanenter Teil meiner Werke ist, fungiert als Spiegel meines künstlerischen Schaffens. Es ist mein Laboratorium und gleichzeitig mein Rückzugsort.

Die Bild-im-Bild-Idee, die auch anhand unterschiedlicher Werke bei der Parallel Vienna zu sehen sein wird, zeichnet dein Oeuvre aus. Aktuell blickst du auf 20 Bild-im-Bild-Arbeiten zurück. Kannst du mir ein wenig erzählen, wie diese Idee entstand und sich über die Jahre entwickelt hat? 
Im Jahr 2012 habe ich mein erstes Bild mit Öl auf Leinwand gemalt, nach einem Foto, das einen Friedhof in Griechenland zeigt. Während des Malens dokumentierte ich meinen Fortschritt laufend mit der Kamera. Mit dem fertigen Bild war ich aber unzufrieden und wollte es unbedingt besser machen. Darum verwendete ich eines der Fotos, das mein Bild unfertig in meinem damaligen Atelier zeigte, als Vorlage für das nächste Werk. So entstand die Idee des Bild-im-Bilds. Die gesamte Serie beruht auf dem Prinzip der Wiederholung. Diese ist zentrales Motiv, es ändert sich aber auch bei jedem Werk etwas. So gibt es beispielsweise auch keinen einzigen Gegenstand, der in allen Bildern zu sehen ist.

Deine Bilder wirken bis ins kleinste Detail durchorchestriert. Gibt es dabei Elemente, die Hinweise auf »Privates« enthalten?
habe ein Foto von den World Tour Finals in meinem Atelier hängen. Dieses Foto ist als gemalte Version in meinem neuesten Bild zu sehen. Menschen sind in meiner Kunst nur über ihre Abwesenheit präsent. Es wimmelt von Spuren, die sie hinterlassen haben. Vielleicht sind die Pflanzen, die meine Bilder bevölkern, »meine Menschen«: Ihnen wohnt von allem Inventar das meiste Eigenleben inne. Natürlich gibt es noch viele weitere Details in meinen Werken zu entdecken – am besten im Zuge eines Besuchs in »Wonderland« (lacht).

Link zum Interview in der Sonderausgabe »Ko-Kreation«

Gallery Statement. Galerie 422: Jari Genser – Wonderland
Parallel Vienna 2023. Pavilion 22, Room 111
Otto-Wagner-Areal, Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien

Adresse und Kontakt:
Galerie 422
An der Traunbrücke 9, 4810 Gmunden
www.galerie422.at

Jari Genser – www.jarigenser.com