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Ausgestellt hat sie unter anderem im Künstlerverein Malkasten Düsseldorf, im Kunstverein Duisburg und im Künstlerhaus Dortmund. Weiche, organische Pastellkreide zeichnet über einfarbige Flächen. Brüste wippen, Bäuche tanzen, Kürbisse leuchten. Was ist das für eine Welt, in der wir uns hier bewegen?

Wie würdest du selbst deine Bilder beschreiben?
Zentral in meiner Malerei sind Bewegung und Volumen. Ich versuche den menschlichen Körper als Ort des Handelns und Denkens spielerisch in Szenerien zu versetzen, die von Lebendigkeit zeugen, von Freiheit. In meinen neueren Arbeiten wird es immer wichtiger, dass sich die Figuren in einem gewissen losgelösten Seinszustand wiederfinden lassen. Damit meine ich frei von definierter räumlicher und zeitlicher Verortbarkeit, aber auch losgelöst in dem Sinne, dass meine Figuren Bewegungs-, Empfindungs- und Handlungsfreiheit haben. Ich möchte, dass meine Figuren Lebensfreude ausstrahlen. Den nackten (weiblichen) Körper verstehe ich hierbei auch symbolisch – der Körper wird spielerisch in kleine Utopie-Zustände versetzt und wirft Fragen nach Freiräumen und Bewegungsmöglichkeiten des Geistes auf. Ich beschäftige mich viel mit alten Kulturen und Bildtraditionen und versuche in manchen meiner Bilder bewusst auf antike oder alt-ägyptische Darstellungsweisen Bezug zu nehmen. Ich möchte mich damit auf eine Art Geschichte der menschlichen Vorstellung berufen – die universellen Hoffnungen und Wünsche nach einem Arkadien, einem paradiesischen Ort, die heute wie damals aktuell sind.

Womit beginnt bei dir das Werk?
In der Regel habe ich immer ein Bild vor Augen, wenn ich zu malen beginne. Zu dem Zeitpunkt steht meistens nur die grobe Komposition fest. Ich entscheide beim Malen wie die endgültige Farbigkeit oder die genaue Definition der Formen gewählt werden muss. Das passiert ganz von selbst, das kann und muss ich nicht planen. Am Anfang steht manchmal eine Skizze, die die Position und die Sichtbarkeit der Dinge andeutet, oft auch schwarz-weiß, mit Kugelschreiber gezeichnet. Ich führe eine Liste mit solchen groben Bildkonzepten, es gibt also eigentlich nie eine Phase der Ideenlosigkeit. Diese Liste ist immer länger als die Zeit, die ich zur Verfügung habe. Nach jedem gemalten Bild ändert sich etwas in meiner Wahrnehmung und Machart, vielleicht nur minimal, aber dann muss ich meine vorherigen Bildideen verwerfen oder überarbeiten. Ich lerne von Bild zu Bild dazu. Meine Ideen entspringen natürlich meiner alltäglichen Wahrnehmung und meinen Interessen. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass das Werk, sobald ich es beginne, ein Eigenleben entwickelt und ich dann nur bedingt Einfluss nehmen kann: vieles passiert unbewusst und weil ein Schritt einen zweiten fordert. Im Nachhinein zeigt mir jedes neue Bild wiederum auf, womit ich mich beschäftigen, was ich genauer wahrnehmen muss, um weiterzumachen. Manchmal weiß ich im Vorhinein nicht worum es mir geht bis dann das fertige Bild es mir sagt. So gesehen ist die Entstehung eines Werkes wie ein endloser Kreislauf. Ein Bild scheint nie endgültig zu Ende gemalt/gedacht, es ist immer nur ein Schritt zu einem neuen. Vielleicht gibt es also gar keinen Anfang und bestimmt kein Ende.

Kunst Interview Tamara Malcher Münster
Portrait: Tamara Malcher

Was bedeutet für dich die Farbe Rot?
Die Farbe Rot hat sich ein bisschen in meine Bilder eingeschlichen und mehr und mehr Bedeutung bekommen. Für mich ist es eine sehr lebendige Farbe. Ich kann mit ihr die Körper zum (fast schon übernatürlichen) Strahlen bringen und ihnen die Leuchtkraft geben, die ich mir vorstelle. Rot-orangene Körper denkt man sich vielleicht als gut durchblutet oder erhitzt, das heißt, da ist viel los, es passiert auch viel in den Figuren. Das ist mir wichtig. Mich interessiert die Vorstellung eines freien oder befreiten Menschen und die leuchtenden Körper sind für mich eine gute Möglichkeit, um Lebensfreude und Aktivität zu zeigen. Es ist für mich die logische Verstärkung der Präsenz meiner Figuren – sie sind ganz da und brennen. Aber nicht in einer schmerzhaften Art und Weise, sondern in einer Art des Aufbruchs, die sagt: hier gibt es noch etwas zu erleuchten – hier ist der physische Raum, den ein Körper bildet, ganz ausgeschöpft, bis an die Grenzen der Haut belebt und darüber hinaus ehrlich lebendig.

Die Farbe Rot hat sich ein bisschen in meine Bilder eingeschlichen und mehr und mehr Bedeutung bekommen. Für mich ist es eine sehr lebendige Farbe. Ich kann mit ihr die Körper zum (fast schon übernatürlichen) Strahlen bringen und ihnen die Leuchtkraft geben, die ich mir vorstelle.

Du lebst und arbeitest in Münster. Hast du einen ganz persönlichen Lieblingsplatz hier?
Ich fühle mich wohl hier in Münster, es gibt viele schöne Orte. Das Atelier ist der Platz, an dem ich am häufigsten bin. Aber ich spaziere auch gerne durch die Stadt oder den Wald hinter meinem Wohngebiet. In der Nähe der Akademie gibt es einen Weidenbaum, der so über einen kleinen Bach gewachsen ist, dass eine Person perfekt in den halbrund aufgebrochenen Stamm passt. Hier liege ich gerne.

Kunst Interview Tamara Malcher Münster

An welchen Projekten arbeitest du im Moment?
Aktuell arbeite ich an einer Reihe von Malereien, die Schlafende oder Halb-Schlafende zeigen. Der Schlaf interessiert mich, als nicht ökonomisch nutzbare Ressource, als „sicherer Ort“ und Grundstoff für Kraftentwicklung und essenzielle Stärkung des Menschen für Leben und Gesundheit. Außerdem arbeite ich an einem Projekt, für das ich gerade eine digitale Malerei meiner Bildwelt erstelle, welche ich auf einen großen Teppich drucken werde. Der Teppich ist eine sonderbare Verquickung von Altehrwürdigem und Alltäglichem und spannend als Medium zwischen alter Bildtradition und dem Gemütlich-Macher für privates Auftanken. Auf meinem Teppich soll dann Ruhe und Erholung im öffentlichen Raum getankt werden können.

Wann ist deine nächste Ausstellung?
Meine nächste Ausstellung wird am 26. Mai 2020 eröffnen und findet im Landtag NRW in Düsseldorf statt. Im selben Monat bin ich dann noch mit meinen Drucken in der Kulturwerkstatt Haus 10 in Fürstenfeldbruck vertreten und aktuell plane ich eine kleine Einzelpräsentation hier in Münster für Mai bis Juli.

Tamara Malcher

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