Category

Stadt

Category
Interview mit David Osthoff

Beschreibe dich und deine Arbeiten in ein bis zwei Sätzen.
Beobachter der Dinge, die sich nicht zu verändern scheinen. Das Unscheinbare in eine Sprache des Ungewöhnlichen zu übersetzen.

Welche Problematiken versuchst du in deinen Werken zu thematisieren?
Auch wenn die Liste schier endlos erscheint, sind die Kernaspekte, die ich in meinen Arbeiten thematisieren, Digitalisierung, BigData, der menschliche Einfluss auf die Natur, Globalisierung, Postkolonialismus und Extraktivismus.

Interview mit David Osthoff

Du hast deine Kindheit in Deutschland und Ecuador verbracht. Wie haben diese kulturellen Unterschiede dein künstlerisches Schaffen beeinflusst?
Nach einer frühen Kindheit im Schwarzwald war diese neue Welt atemberaubend und der große Kontrast zwischen beiden Kulturen hat mich nachhaltig geprägt. Eine ganz neue Sprache, die Farbenvielfalt des Alltäglichen, die Lautstärke der Straße, die Verkäufer in mitten von Abgaswolken von oft selbst zusammengeschusterten Autos, bei denen ich mich noch immer frage, wie sie überhaupt fahren. Auch die Armut ist allgegenwärtig und steht in starkem Kontrast zu der reichen Schicht, die sich in einer scheinbaren Parallelwelt von exklusiven Shoppingmalls und abgeriegelten Urbanisationen bewegt. Überall sind die Spuren der Kolonialzeit sichtbar und gehen in postkoloniale Praktiken über. Als Europäer ist man Außenseiter, Beobachter, immer fühlt man sich willkommen, aber man bleibt isoliert in einem kleinen Kreis. Ich habe früh angefangen, diese Muster und Kontraste in Form von Fotografie zu verarbeiten und anschließend auch in meiner künstlerischen Arbeit zu thematisieren. Immer wieder die eigene Wahrnehmung hinterfragend, mit dem Versuch, die eigene Blase zu verlassen und von außen zu betrachten.

Kannst du uns erklären, wie deine Arbeit „Mirage“ entstanden ist? Von der Idee bis zur Umsetzung.
Die ersten Entwürfe zu Mirage entstanden 2016 nach einer Einladung zu einer Artist in Residenz in Lunz am See in Österreich. Ich hatte zuvor einige Arbeiten vollendet (hidden noise, above us) in denen ich mit Licht als zentralem Medium gearbeitet hatte. Erste Ideen, auf dem Wasser zu arbeiten, waren kurz zuvor für China geplant gewesen, die ich auf dem Yanze in Chongqing umsetzen wollte. Dies war aus Genehmigungsgründen nicht möglich, und so war der See in Lunz die erste Möglichkeit. Dieser im südwestlichen Niederösterreich gelegene See ist ein Naturschutzgebiet und mit großen Herausforderungen verbunden. Das Arbeiten in geschützten Naturräumen, hat sich seitdem immer wieder als Entstehungsort meiner Arbeit etabliert. An diesem See sind quadratische Lichtkörper zu sehen, die über dem Wasser zu schweben scheinen. Eine auf einem Boot befestigte LED Stange sendet in programmierten Intervallen Lichtimpulse, die von zwei Kameras mittels Langzeitbelichtung und Video aufgezeichnet werden und anschließend in der Postproduktion miteinander verwoben werden. Die quadratisch abstrakte Form, die über dem Wasser schwebt, steht für mich sinnbildlich für den menschlichen Eingriff. Fremdkörper im Kontrast zum natürlichen Raum, unregelmäßige Formen und Linien. Das Wasser fungiert als verbindendes Element und sorgt für eine symbiotische Verbindung, die über die Spiegelung das Quadrat zu einer neuen Form werden lässt. Die Abwesenheit der Natur in der Stadt, in unseren quadratischen, klinisch gereinigten Räumen erweckt den Eindruck, als wären diese Welten voneinander getrennt. Doch ist dies trügerische Bild gerade in der jüngeren Geschichte durch Pandemien oder Naturkatastrophen nicht länger aufrechtzuhalten. Bei jedem Lichtquadrat, das auf der Oberfläche des Wassers steht, entsteht ein unvorhersehbares Ergebnis. Die Arbeit Mirage wurde und wird auf verschiedenen Seen, Flüssen und auch Meeren weiterentwickelt.

Interview mit David Osthoff

In deinen Werken werden Technologie und Natur vereint. Was möchtest du hier bei den Betrachter:innen auslösen?
In dieser Gegenüberstellung frage ich immer wieder aufs Neue, ob und wie diese Koexistenz überhaupt funktionieren kann, oder ob diese wenigen Maßnahmen, die umgesetzt werden, um die Natur zu schützen, überhaupt ausreichen, um von einer Zukunft zu sprechen, sei es für uns oder für die Natur. Ich möchte Fragen aufwerfen und dem Betrachter die Frage stellen: Ist eine technologisierte Welt mit einer gleichzeitig intakten Umwelt möglich? Ich selber habe keine Lösungen oder Antworten auf diese Frage und versuche mich stets selbst neu zu verorten zwischen einer humanistischen und posthumanistischen Sicht.

Du zeigst in deinen Arbeiten verschiedenste Arten von Gewässern. Welche Bedeutung hat das Wasser in deinen Werken bzw. für dich?
Das Wasser fungiert in meinen Arbeiten immer wieder als eine Art Spiegelbild und wird ein verbindendes Element zwischen dem, was ich als menschlichen Eingriff in die Natur definiere und dem, was dadurch ausgelöst wird. Das Spiegelbild als eine sich immer veränderte Oberfläche, die niemals konstant bleibt. Das Wasser ist im Grunde das wesentliche Element, welches das Leben auf dem Planeten überhaupt ermöglicht und somit natürlich auch von großer Relevanz für uns Menschen. Gerade in Hinblick auf Ressourcen ist es eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. In der Arbeit Mirage beispielsweise dient die sich immer verändernde Spiegelung der Wasseroberfläche als visuelle Metapher zwischen Mensch und Natur.

Interview mit David Osthoff
Künstler David Osthoff

In welchem Teil der Erde fühlst du dich am wohlsten und warum?
Ich fühle mich wohl an Orten, an denen die Natur noch eine gewisse Art von Vollkommenheit (intakt) hat, das kann im nördlichsten Finnland genauso sein wie in den Tropen. Trotzdem sehne ich mich immer wieder nach der Stadt und ihrer Bewegung, dem Austausch und den Möglichkeiten, die sie bietet.

Was machst du, wenn du deine Zeit sinnvoll verbringen möchtest?
Ich sichte und archiviere stundenlang Material, für mich ist das eine Art von Meditation.

Was machen die Worte Konsum und Fortschritt mit dir? Was bedeutet Fortschritt für dich?
Ich bekomme Schüttelfrost. Fortschritt als lineares Denken, wie ich es auch vielfach in meinen Arbeiten thematisiert habe, ist offenkundig ein Irrweg. Ich stelle den Fortschritt dem Kreislauf gegenüber, in dem jedes Wachstum auch einen Verfall bedingt. Meines Erachtens nach lässt sich ausschließlich über den Kreislauf eine nachhaltige und vor allen Dinge langfristige Entwicklung etablieren.

David Osthoff – www.davidosthoff.myportfolio.com

Liu Xuanzhu graduated from the Mural Painting Department of China Academy of Art with a Bachelor’s degree and graduated from the Painting Department of Venice Academy of Fine Arts.

Wenn du’s nicht sagen kannst, sing’s. Dieses Motto haben sich Echolight zum Leitsatz gemacht. Das im Oktober 2022 erschienene Debut-Album „Home“ arbeitet Themen wie Verlust & Trauer.

The show „cache“ continues the earlier series „It’s never gonna be the same“ and deals with the topic of finiteness and the attempt to find a way of how to deal with what was lost.

Grab a sheet. Move through the space, usurp your body, find a convenient place to stay. Look around and experience your surroundings, what do you recognize? What do you feel – how do you feel?

Der Fotograf Raphael Riegler, der in Mürzzuschlag aufgewachsen ist und sich selbst als ‚dedicated Skaterboy‘ betitelt, hat nach seinen Studium seine Liebe zur analogen Fotografie entdeckt.

Les Nouveaux Riches Magazine is pleased to present Elsa Martini. DISHEVELED is not a tragedy. It has complex layers, speaks simultaneously with forthright, yet partly encrypted languages.

Environmental catastrophes and bleak prognoses for the future of life on earth – the climate crisis has become part of our everyday life, and is determining our life reality to an ever-greater extent.

Malerei und suggestive Präsenz stehen im Zentrum von Sarah Bechters Praxis. Melancholisch-poetisch und nicht ohne einen gewissen Humor hinterfragen ihre Gemälde die Bedingungen ihrer eigenen Produktion.

He, nur da (mit du’s weißt): Das Patriarchat ist eine einzige toxische Beziehung! RAHELS neuer Song lädt uns ein, da mal kollektiv drauf zu pfeifen und liefert gleich den passenden Ohrwurm.

Mit der Gruppenausstellung Matrix Bodies begibt sich der Kunstraum auf einen Trip durch die Mikroebenen unseres planetaren Ökosystems. Der Ausgangspunkt: die geheime Zone der Virosphäre.

Anzhelika Palyvoda – Ukrainian visual artist born in 2000 in Kyiv, Ukraine. Currently based in Vienna. Graduated from the National Academy of Fine art and Architecture, MA monumental painting.

Frei nach dem gleichnamigen Film von Ingmar Bergman with English surtitles. Die Inszenierung behandelt Gewalt und Abtreibung auf sprachliche, darstellerische und visuelle Weise.

Beth Frey divides her time between Montreal and Mexico City. With a formal background in painting and drawing, Frey’s practice has expanded into video performance, sculpture, and installation.

Eine neue spannende Location für die PARALLEL EDITIONS. Die Kunstmesse findet in Kooperation mit dem Neuen Kunstverein Wien in einem ehemaligen großen Autohaus statt.

Lindsay is a contemporary artist, working primarily with paint in a figurative style that she combines with renditions of street art and surrealism. Self taught, with a deep sense of wanderlust.

To share theory is as important as sharing art, to work as a collective is not only a necessity but actually the only possible way. The research they embrace belongs to the line of Futurism.