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Sara Lanner © Elsa Okazaki
Sara Lanner © Elsa Okazaki

Der H13 Niederoesterreich Preis für Performance wird 2021 zum bereits 15. Mal vom Kunstraum Niederoesterreich vergeben. Ziel ist es, die Vielfalt der performativen Arbeiten von jungen Künstler:innen in den Fokus zu rücken und dem interessierten Publikum zugänglich zu machen. Die Dotierung des Kunstpreises wurde letztes Jahr erstmalig auf € 5.000 erhöht. Der H13 ist der einzige in Österreich verliehene Preis für Performance-Kunst als Medium der bildenden Kunst.

MINE ist ein Performanceprojekt zwischen Choreografie und bildender Kunst, das vom Bergbau und dessen globalen gesellschaftspolitischen Zusammenhängen handelt. „Bergbau“ wird dabei im konkreten und im übertragenen Sinn verstanden. Zentral in der Arbeit ist der Begriff des „mining“, der einerseits als Prozess zur Gewinnung von Rohstoffen, andererseits als Momentum zur Entstehung von Gedanken und Erinnerungen beleuchtet wird. MINE ist sowohl Ausstellung als auch Performance, Choreografie als auch soziologische Studie, die dem Publikum den Kreislauf heutiger Extraktionsprozesse vergegenwärtigt und die westliche Gesellschaft als Endverbraucherin einer fortschrittlich gemeinten Kultur hinterfragt. Das Projekt erzählt von ökologischer Verschwendung, Umwälzung und Aneignung und thematisiert die gewaltvolle Veränderung der Erdoberfläche durch den Menschen für den Gewinn von Rohstoffen. Die Praxis des „mining“ wird so zu einem Knotenpunkt der Arbeit, an dem unterschiedliche gesellschaftliche Stränge zusammenlaufen: Wertschöpfung, Moral und Macht.

Sara Lanner, Foto: Elsa Okazaki
Sara Lanner, Foto: Elsa Okazaki

Jurystatement: Sara Lanners Projekt MINE befasst sich mit grundlegenden Fragen unserer Beziehung zur Welt: Mining, auf Deutsch am ehesten mit Bergbau übersetzbar, begegnet uns in der alltagssprachlichen Verwendung vielerorts. Beim Data-Mining werden Informationen gewonnen, Kryptowährungen müssen „gemined“ werden und nicht zuletzt in unserem Verhältnis zu unserer organischen und anorganischen Umwelt, bauen wir ab, schürfen oder extrahieren Rohstoffe. Inwiefern handelt es sich bei diesen Abbauprozessen um Einbahnstraßen, um reine Extraktionen mit drastischen Auswirkungen auf unsere Umwelt? Kann Mining auch von Körper zu Körper stattfinden, in einem wechselseitigen Austausch?

Sara Lanners Performance, die am 01.09.2021 im Kunstraum Niederoesterreich erstmals gezeigt wird, eignet sich die – für unsere Gegenwart höchst relevanten – Bedeutungswelten des Bergbaus sowohl metaphorisch als auch durch konkrete Materialstudien an. Sara Lanners Hintergrund liegt an den Schnittstellen zwischen darstellender und bildender Kunst; ihre Praxis zeichnet sich durch ein hohes choreographisches Verständnis, aber auch durch eine ausgesprochene Sensibilität für die Zeigekonventionen der bildenden Kunst aus, was sie für den Gewinn des H13 Niederoesterreich Preis für Performance prädestiniert.

Guess What. China. 2018, Foto: PRINZpod
Guess What. China. 2018, Foto: PRINZpod

Die Künstlerin: Sara Lanner ist Choreografin, Tänzerin und bildende Künstlerin. Ihre Performances finden in Ausstellungsräumen, auf Bühnen sowie an interdisziplinären und öffentlichen Orten statt. Sie ist daran interessiert, performative und choreografische Zugänge zu verbinden und dadurch die bildende Kunst und den zeitgenössischen Tanz gleichermaßen zu erweitern. 2020 erhielt sie den Ö1-Publikumspreis im Rahmen der Ö1-Talentebörse im Leopold Museum Wien, wo sie auch ihre prämierte Performance Mother Tongue präsentierte. Die Performance Volume (mit Jasmin Hoffer und Liv Schellander, 2019) sowie die Solo-Performance Guess What (2018) wurden u.a. am Imagetanz Festival im brut Wien gezeigt. 2021 wirkte Sara Lanner an Fanni Futterknechts Performanceprojekt Power to the Unspoken_Echoes of Resistance mit, das im Rahmen der Jubiläumsreihe Sweet Sixteen des Kunstraum Niederoesterreich gestaltet wurde.

Mother Tongue. Ö1 Talentebörse, Leopold Museum, 2020 Foto: Valeria Lanner
Mother Tongue. Ö1 Talentebörse, Leopold Museum, 2020 Foto: Valeria Lanner

Sara Lanner studierte Zeitgenössischen Tanz und Tanzpädagogik an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz und Bildende Kunst und Performative Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Neben ihrer Arbeit als Performancekünstlerin unterrichtet sie und hält Workshops in Zeitgenössischem Tanz, Partnering, Modern Dance, Choreografie und Komposition. Von 2015-2018 war sie außerdem als Tutorin an der Medizinischen Universität Wien im Rahmen einer interdisziplinären Lehrveranstaltung zu Anamnesegesprächen mit Patient:innen tätig. Derzeit absolviert sie das Studium der Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien.

Sara Lanner *1991 in Hallein (AT), lebt und arbeitet in Wien (AT).

Jury: Madeleine Amsler (Kuratorin, Dozentin & Koordinatorin des Performancepreis Schweiz), Katharina Brandl (Künstlerische Leitung Kunstraum Niederoesterreich), Kira Kirsch (Künstlerische Leitung & Geschäftsführung brut Wien) und Petra Poelzl (Künstlerische Leitung & Geschäftsführung Kunstpavillon & Neue Galerie, Innsbruck).

Pressegespräch: DI, 31.08.2021, 10:00 Uhr
Performance und Preisverleihung: MI, 01.09.2021, 19:00 Uhr
Ausstellung: DO, 02.09.2021 – 11.09.2021

Marie Teufel hat beim 2 Days Animation Festival Online mit ihrem Kurzfilm „The seat of the bus ist still warm as you sit down“ den 1. Preis in der Kategorie Best Austrian Student Animation gewonnen.

SLOW WAVE präsentiert offene künstlerische Begegnungen, die über unsere gegenwärtigen Produktionsweisen in Hinblick auf das Klima im weitesten Sinne und die post-pandemische Ära reflektieren.

Die Galerie Rudolf Leeb versammelt im Bildraum Studio vier aufstrebende Positionen der jungen Wiener Kunstszene. Mit den Mitteln der Malerei und Skulptur beschäftigen sich die Künstler*innen.

From next Thursday Anton Defant is transforming the ALL $OLD OUT gallery space at Burggasse 98 into a flower shop. We are inviting you to experience his latest body of work.

Portrait painting is a mirror of our time and has played an essential role in the history of art since the beginning of artistic forms of expression. Shaped by political and social conditions and influences.

Exakt sieben Minuten liegen zwischen den Geburtszeiten von Michael (10:04) und Thomas (10:11). SEVEN MINUTES erzählt die Geschichte von den Brüdern, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Scribbling is primarily a personal, involuntary, and intimate act. In a time of imposed isolation and separation it may be more so, reflecting the private terrain of self-caring strategies.

Daniela Trinkl hinterfragt in ihrer künstlerischen Praxis Themen der Ambiguität. Fasziniert vom Objekthaften, dessen Zweck und Verwendung nicht unmittelbar erkennbar ist, entwickelt sie ihre Arbeiten.

Valentina Schandl ist eine Wiener Fotografin, die sich auf den weiblichen Körper konzentriert und diesen in einen neuen Kontext stellt. Ihre Werke sind aktuell auf der 13th Venice Art Fair zu sehen.

Unter dem Titel „Bubbles and Borders. Boundaries of Digital Freedom“ haben sich elf interdisziplinäre KünstlerInnen mit der aktuellen Thematik der Internet-Zensur auseinandergesetzt.

Nosis neuer Release „Zeitlos“ handelt von Freiheit und Liebe und hinterfragt heutzutage als „wichtig“ angesehene Werte. Er sehnt sich nicht nach Materiellem, sondern nach Ewigkeit.

GYAL beschreibt sich in ihrem Track „Pompeji“ selbst als „kaputte Sehenswürdigkeit“. Viele KünstlerInnen sind gezeichnet und schreiben aufgrund ihrer Erfahrungen Texte.

Die 23-jährige Wienerin TAY-LAH ist eine Sängerin mit kroatischen und nigerianischen Wurzeln. Dieser Background hat ihre Persönlichkeit und ihr musikalisches Schaffen bereits früh geprägt.

Jamais vu, literally means ’never seen‘, is the opposite of déjà vu and implies perceiving something familiar, something you should be accustomed to, as obscure, eerie, and uncanny.

Song Jing, 1983 in China geboren. In Ihrer Ausstellung „Die ungezähmten Haare der Großmutter“ bei Sotheby ́s präsentiert Song ihre namensgleiche Werkserie sowie die raumgreifende Installation „Pearlove“.

In ihrer Ausstellung virtual spiral im Bildraum 01 beschäftigt sich Lydia Nsiah mit den Dynamiken zwischen Körper und Zeit im Film. Digitales Video und abgelaufener 16mm Film bilden das Ausgangsmaterial.

Der Künstler Georg Frauenschuh greift für seine teils großformatigen Malereien auf ein loses Archiv aus gefundenen und selbst fotografierten Bildern und aus Bildern unterschiedlicher Herkunft.

Hilde van Mas began her professional career in ballet, her passion for aesthetics and fashion led her to magazines and photography. Hilde finds her inspiration from her childhood in the theatre.

In der Ausstellung „liquid solidity“ wird der Projektraum Zieglergasse zu einem Ort des Simultanen. Wir entziehen uns der Feuchtigkeit und Kälte von draußen und begeben uns in einen geschützten Innenraum.

Die Hauptskulptur der Ausstellung „Ich Dich Nicht“ ist der “Najadenbrunnen” aus Porzellan, inspiriert vom gleichnamigen Brunnen in Schönbrunn. Diese Arbeit ist im Geiste des Barock entstanden.