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Fotocredit: Elodie Grethen | Light, aus der Serie "Guarding Lions", 2019, C-Print, 30x45 cm | © Bildrecht Wien 2021
Fotocredit: Elodie Grethen | Light, aus der Serie „Guarding Lions“, 2019, C-Print, 30×45 cm | © Bildrecht Wien 2021

Marizela hält einen gelben Blumenstrauß vor Nase und Mund, ihre braunen Augen auf die Kamera gerichtet. Mit kurzen, blauen Haaren und in Jeansjacke sieht auch Ehlimana Elma die Betrachtenden direkt an — es ist ein fordernder Blick. Das im Außenraum aufgenommene, frontale Porträt füllt das Bild aus, der Hintergrund bleibt unscharf. In anderen Fotografien blicken die Protagonist*innen zur Seite. Wo sie sich genau befinden, bleibt immer nebensächlich.

Für ihr Projekt Guarding Lions fotografierte Elodie Grethen in Sarajevo lebende Menschen unterschiedlichen Genders und sozialer Herkunft. Die Fotoserie thematisiert Gleichberechtigung und Widerstand und das Recht auf die Stadt (Henri Lefebvre, 1968). Über Social Media und Mundpropaganda knüpfte die Fotografin Kontakte mit Aktivist*innen, Künstler*innen und Personen, die aufgrund ihrer Praxis, ihres Aktivismus, ihrer sexuellen Orientierung oder Genderidentität die traditionellen Muster der Geschlechterverteilung in der Nachkriegsgesellschaft von Bosnien und Herzegowina in Frage stellen, und porträtierte sie an Orten ihrer Wahl. Diskriminierung und Gewalt prägen den Alltag der LGBTQ-Bewegung in dem Land am Balkan, das von Nationalismus und konservativ patriarchalen Stereotypen geprägt ist.

Smirna Kulenović, aus der Serie "Guarding Lions", 2019, Solarisation, Barytpapier, Museumskarton, 60x85 cm | © Bildrecht Wien 2021
Smirna Kulenović, aus der Serie „Guarding Lions“, 2019, Solarisation, Barytpapier, Museumskarton, 60×85 cm | © Bildrecht Wien 2021

Ihre Porträts mischt Grethen frei mit Stillleben, die momenthaft wirken. Die atmosphärischen Bilder sind nicht als konkrete Orte erkennbar, vielmehr wecken sie im Nebeneinander mit den Porträts Assoziationen. Elodie Grethen erforscht durch ihre Fotografien die Beziehung der Porträtierten zu ihrem Umfeld. Wem gehört die Stadt? Gibt es Safe Spaces? An welchem Ort fühlst du dich wohl? Die Bildbeschriftungen, die in der Ausstellung als kleine Textkärtchen bei den Arbeiten platziert sind, wurden von den Porträtierten selbst verfasst. In eigenen Worten definieren sie sich, ihre Situation oder ihr Umfeld und prägen somit die Bildaussage mit. Das Fotoprojekt wird dadurch auch zu einem Mittel der Selbstbestimmung.

Ehlimana Elma, aus der Serie "Guarding Lions", 2019, C-Print, 30x45 cm | © Bildrecht Wien 2021
Ehlimana Elma, aus der Serie „Guarding Lions“, 2019, C-Print, 30×45 cm | © Bildrecht Wien 2021

Die Fotografien verdichten sich zu einem vielschichtigen Porträt einer Community und ihrem Recht auf die Stadt. Durch ihre Zusammenstellung in der Ausstellung wird Guarding Lions zu einem Safe Space, einer inklusiven Umgebung ohne Diskriminierung. Noch ist es ein imaginärer Zufluchtsort, der keine Umsetzung im öffentlichen Raum von Sarajevo findet. Elodie Grethen trägt mit den Mitteln der Kunst dazu bei, sichtbar zu machen, was endlich sichtbar werden muss.

Ausstellung: Elodie Grethen. Guarding Lions
Ausstellungsdauer: März – 02. April 2021
Private Einzelführungen mit der Künstlerin & der Bildraum-Leitung nach Vereinbarung unter bildraum@bildrecht.at

Adresse und Kontakt:
Bildraum 1
Strauchgasse 2, 1010 Wien
www.bildrecht.at

Elodie Grethen – www.elodiegrethen.com

Ulduz Ahmadzadeh: Force Majeure, Foto: André Harm

Das Tanzquartier Wien präsentiert im März zwei neue Arbeiten von Ulduz Ahmadzadeh und Amanda Piña online.Nach der Premiere sind sie dann 72 Stunden lang kostenlos auf der Website abrufbar.

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Der Architekt und Künstler Moritz Berg beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der emotionalen Wirkung, die unsere direkte Lebenswelt auf uns hat. Ausgehend von alltäglichen und trivialen Momenten.

Ana Loureiro

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Eine in der Kunstwelt unübliche Allianz hilft den Malerinnen Monika Herschberger und Karin Czermak durch die Krise – im Februar ist der gemeinsame „feine Artshop“ online gegangen.

kunstmatrix

Kunstmatrix Technologies GmbH is a leading provider of digital tools, specialized in the art market. We deliver flexible and powerful products that transform the way art is presented, organized and sold online.

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Micha Wille ist in Tirol geboren, wo ihr Onkel im Kaunertal am Bauernhof der Familie seit 40 Jahren die größte Orgel der Welt baut. Im Stall lief immer Ö1. Mit 17 zog sie nach Wien um zu studieren.

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Ordained Hardware Agnes Varnai

Ordained Hardware is a brand founded by fashion designer Agnes Varnai, focusing on upcycled bags and accessories, that pushes the idea of fashion beyond its known territories.

Philipp Renda, „wenn du nur könntest“, Exhibition view 2021. Courtesy Philipp Renda & Christine Ernst

When I asked the German artist Philipp Renda why his frames look so unconventional, he answered: I really like frames, but I also love to deconstruct them and play with the idea of what a frame is.

Blazej Rusin is postgraffiti painter.

Blazej Rusin is postgraffiti painter. Born in 1988 on the edge of oldest forest in Europe, north-east Poland, Bialowieza Primeval Forest. He did 20 solo exhibitions, 14 group shows in 16 countries.

wir brennen

„Wir brennen“ denkt die seit März 2020 bestehende Abwesenheit des Theaters bis ins Absurde weiter. Das Kollektiv phunkenwerk stellt sich in der neuen Produktion aktuell die Frage, wie Theater stattfinden kann.

xenia snapiro photography vienna

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spazioSERRA

What is spazioSERRA, and what does it mean to be right in the middle of a railway station, – she asked. From a distant computer screen, they were replying to her question on a February day.

Luca Mussnig

Vom 19.2. – 22.2. begibt sich Luca Mussnig in Lockdown im Raum 8. Für drei Tage sperrt sich der junge Künstler in den Ausstellungsraum für eine Online Performance, namens „Fish in a Tank! Blub?“ ein.

Ausstellung in der Künstlerhaus Factory: VERGESSEN/ ZAPOMNĚNÍ

Die Ausstellung zeigt vier künstlerische Positionen aus Österreich, Tschechien und Deutschland, die mit sehr unterschiedlichen Strategien Türen zur Betrachtung der Themen Vergessen und Erinnern öffnen.

stacy sky foto: lichterwaldt

Am Ende des unliebsamen Jahres 2020 erschien Stacy Sky mit ihrer ersten Single „Sternenkind“ wie eine Sternschnuppe auf die Erde und zauberte mit ihrer witzig und glitzernden Ästhetik.