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Herr Veigl, wann war denn der Zeitpunkt, wo sie gesagt haben, die Malerei ist meine Sache, die mache ich beruflich?
Das lässt sich gar nicht so einfach sagen. Es hat eine Zeit lang gebraucht bist ich meinen Weg zur Malerei gefunden habe. Sie war zwar schon immer in meinem Leben präsent, aber direkt dafür entschlossen habe ich mich erst relativ spät. Das Ausschlaggebende dafür war ein Studienaufenthalt in Rotterdam. Hier war mir dann bewusst, dass ich Malerei studieren muss und nur das machen möchte.

Für Sie ist ja wichtig, dass Sie dem Betrachter den Einstieg in Ihre Malerei in Ihre Bilder erleichtern. Ist das ein Arbeitsprinzip? Wie legen Sie das an?
Es ist eher einpersönliches Prinzip. Ich möchte gerne, dass man schnell einsteigen kann, dass man jedem einen Zugang zur Kunst und zur Malerei bietet.

Martin Veigl – Ferne Nähe
Ausstellungsansicht. Martin Veigl – Ferne Nähe

Um möglichst viel Publikum zu gewinnen!?
Ja. Ich glaube, es fällt einem schon durch die Motive, die ich wähle, leicht einzusteigen, weil man die Situationen, die Motive, die Thematik im Großen und Ganzen kennt und je nach dem, wie weit man sich auf die Malerei einlassen möchte, kann man auch tiefer gehen, mehr finden und mehr sehen.

Sie sagen ja auch, Sie wählen zum Beispiel nicht die Perspektive, dass die Figuren den Betrachter direkt ansehen. Ist das ein psychologisches Element?
Grundsätzliches ist es mir angenehmer, wenn man nicht angestarrt wird. Das finde ich eigentlich in einer gewissen Art und Weise aggressiv. Ich habe es lieber, wenn man ein Teil vom Bild sein kann und als passiver Betrachter einsteigen kann.

Ihre Bilder, Sie haben es schon angesprochen, zeigen sozusagen Freizeitsituationen, städtisches Shopping, Urlaub möglicherweise. Hat sich diese Bildwelt in einer Zeit – wir haben jetzt ein Jahr Pandemie – verändert? Wo es vieler dieser Motive so dicht ja gar nicht mehr gibt.
Das war zu Beginn natürlich schwierig. Ich musste schon einen inneren Kampf austragen, weil es zu Beginn ja auch nicht klar war, wie lange das dauern wird. Ich war eigentlich selbst der Meinung, dass das wieder vorbei gehen wird und ich wollte so kurzfristig auf keinen Trend aufspringen. Irgendwann kommt dann doch die Ernüchterung und man merkt, dass das doch sehr ernst ist, dass auch lange dauert und natürlich auch in der eigenen Lebensrealität eine große Rolle spielt. Dann beginnt sich natürlich etwas zu verändern, Gerade die Malerei ist ja sehr träge und langsam (also meine Malerei), da braucht es natürlich eine gewisse Zeit bis das Thema ankommt.

Wie hat sich das Thema in Ihre Bilder eingeschlichen? Woran sieht man es?
Das ist ein fließender Prozess, der vermutlich noch gar nicht abgeschlossen ist. Es war das Vereinzeln, die Distanz, das Zersplitterte, das divergente Wahrnehmen. Es geht alles auseinander und die Polarisierung, die stattfindet, war mir wichtig und ich bin auch dabei, Wege zu suchen, wie man so etwas in ein Bild einbauen kann.

Welche Rolle spielt denn nun die Fotografie bei Ihnen? Sie spielt eine Rolle, aber welche? – und eine andere als möglicherweise bei anderen Kolleginnen und Kollegen.
Die Fotografie ist durchaus ein wichtiges Element. Ich versuchte es eine Zeit lang ganz ohne Fotografie, rein aus dem Gedächtnis. Ich habe bald gemerkt, dass die Bilder immer gleich waren. Es waren die gleichen Schablonen, die man abruft, die man im Kopf hat.

Irgendwann war mir das zu langweilig. Darum ist sie Fotografie ein Impulsgeber, wobei ich auch versuche, mich möglichst schnell wieder davon zu lösen. Ich vereinzle Teile von Fotos, kombiniere sie neu, verändere sie. Ich habe auch gar nicht den Anspruch, dass ich das ursprüngliche Fotomotiv darstelle.

Ferne Nähe, 2021, Öl auf Leinwand, 140 x 180 cm
Ferne Nähe, 2021, Öl auf Leinwand, 140 x 180 cm

Viele Künstler, nicht nur Ihrer Generation, arbeiten mit Mixed Media, beziehen verschiedene Medien in ihre Arbeit mit ein, collagieren, verwenden Fotografie, verwenden Druckverfahren usw. – Sie machen das bewusst nicht, Sie bleiben bei purer Malerei. Genügt Ihnen diese pure Malerei?
Meiner Meinung nach ist die Malerei so komplex, dass es da unendlich viele Wege gibt. In der Malerei ist wirklich alles möglich und ich bin auch der Meinung, dass die wenigsten dieses Potential auch wirklich ausschöpfen. Man ist als einzelner Mensch so gefordert, dass man die Möglichkeiten der Malerei annähernd erarbeitet, dass ich zusätzlich eigentlich keine anderen Dinge brauche.

Sie sind ein Maler, der sich auch sehr stark mit der Kunstgeschichte beschäftigt. Auch mit dem Handwerkzeug, das der Malerei durch die Jahrhunderte zugewachsen ist. Welcher der alten Meister oder Meisterinnen beschäftigt oder bewundern Sie besonders?
Das ist schwierig. Es gibt ja grundsätzlich sehr viele. Aber wenn es um die Maltechnik geht, dann ist Velázquez einer meiner Favoriten. Die Art, wie er gemalt hat, ist schon beeindruckend.

Ausstellung: Martin Veigl – Ferne Nähe
Ausstellungsdauer: 28.5. – 2.7.2021

Adresse und Kontakt:
Galerie in der Schmiede
Hörschingerstraße 1, 4061 Pasching
www.galerieinderschmiede.at

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